Zu den zentralen Punkten des Berichts, der mit Blick auf den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar veröffentlicht wurde, zählt die Entwicklung in Deutschland. Dort sei die Zahl antisemitischer Angriffe 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent angestiegen. In Großbritannien nahmen Gewalttaten gegen Juden im vergangenen Jahr dem Bericht zufolge sogar um 62 Prozent zu. Der Anstieg in Europa wurde mit der wachsenden Popularität rechter Parteien in Zusammenhang gebracht.
Auch die Zunahme judenfeindlicher Akte an US-Hochschulen um 45 Prozent wurde hervorgehoben. Der Ministeriumsbericht analysierte, dass im US-Präsidentschaftswahlkampf, der die "neue Rechte" im Land gestärkt habe, der Antisemitismus zugenommen habe. Es gebe das "Paradox dieser Rechten, die Israel unterstützt und einen rassistischen und antisemitischen Diskurs führt".
Investitionen zahlen sich aus
Die rechtsextreme "Alt-Right"-Bewegung in den USA ist ein loser Verbund, der sich aus dem traditionellen Rechtsextremismus und der Theorie der Überlegenheit der weißen Rasse speist. Er erhielt durch den politischen Erfolg des neuen US-Präsidenten Donald Trump Auftrieb. Dieser sieht sich als Verteidiger israelischer Interessen und verurteilte unter anderem die UN-Resolution gegen den israelischen Siedlungsbau in den Palästinensergebieten, gegen die die Regierung seines Vorgängers Barack Obama kein Veto eingelegt hatte.
Eine positive Entwicklung sieht der Bericht des israelischen Diaspora-Ministeriums hingegen in Frankreich: Dort sei die Zahl gemeldeter antisemitischer Taten von 808 im Jahr 2015 auf 294 im Jahr 2016 gesunken. Dies sei ein Rückgang um 65 Prozent, der insbesondere auf den Regierungsplan zur Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus zurückzuführen sei. Für den im April vorgestellten Aktionsplan hatte die sozialistische Regierung hundert Millionen Euro für drei Jahre zugesagt.
Quelle: n-tv.de
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