Trump-Sprecher Sean Spicer

  25 Januar 2017    Gelesen: 680
Trump-Sprecher Sean Spicer
Wenn Loyalität über Fakten geht: Trump-Sprecher Sean Spicer zeigt schon in seinen ersten Amtstagen, wie stark sich Pressesprecher manchmal verbiegen müssen. Er ist nicht der Erste.
Der Job hat seine Tücken, keine Frage. Manchmal muss man als Pressesprecher Deutungen seines Arbeitgebers verkünden, die mit der eigenen Meinung nicht unbedingt übereinstimmen. Manchmal muss man aggressiv sein, wenn man lieber versöhnlich wäre. Manchmal muss man lügen, wider besseren Wissens.

Sean Spicer, Sprecher des Weißen Hauses und damit das neue Sprachrohr Donald Trumps, zeigt in diesen Tagen auf beeindruckende Weise, zu welchen Realitätsverbiegungen er aus Loyalität zu seinem Chef heraus in der Lage ist. Dessen Amtseinführung sei die meistgesehene aller Zeiten gewesen, behauptete der 45-Jährige - und wurde sogleich der Lüge überführt. Medien präsentierten Fotos, die seine Aussage widerlegten.

Spicers Entgegnung, man könne Fakten eben unterschiedlich interpretieren, rief nur noch mehr Spott hervor. Er muss allerdings aufpassen, dass er nicht gegen die eiserne Regel für Pressesprecher verstößt: Nie selbst zum Thema werden. Denn dann könnte es schnell vorbei sein, der Job ist ein Schleudersitz.

Als im Sommer 2014 Obamas damaliger Sprecher Jay Carney ging, twitterte sein Amtsvorgänger Ari Fleischer, Sprecher unter George W. Bush, lakonisch: "Ich heiße Jay Carney willkommen im Ex-Pressesprecher-Club. Egal, was man von Jay oder seinem Boss halten mag: Es ist ein harter und wunderbarer Job."

Bei manchen Sprechern geht die Loyalität sogar über ihre Amtszeit hinaus: Selbst im Nachhinein geben sie den Sündenbock für Verfehlungen ihrer Chefs - klicken Sie sich durch die Galerie der entlassenen Pressesprecher.

Quelle : spiegel.de

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