Feuerinferno in Chile greift weiter um sich

  26 Januar 2017    Gelesen: 420
Feuerinferno in Chile greift weiter um sich
Die schlimmsten Waldbrände in der chilenischen Geschichte haben das Land weiterhin fest im Griff: Ein Feuerwehrmann stirbt in den Flammen - und als wäre das Chaos nicht schon groß genug, kommt es nun auch noch zu Brandstiftung.
In die Verzweiflung wegen der verheerenden Waldbrände in Chile mischt sich nun auch Wut auf mutmaßliche Brandstifter. Das Innenministerium hat am Mittwoch in zwei Fällen Anklage gegen mutmaßliche Brandstifter erhoben, wie der Sender Radio Bío Bío berichtete. Ein Feuerwehrmann kam am Mittwoch im Kampf gegen die Flammen ums Leben. Das private US-amerikanische Löschflugzeug "Supertanker" wurde derweil zu seinem ersten Einsatz in der Region El Maule bereitgestellt.

Zehn Menschen wurden in Verbindung mit den Bränden festgenommen, wie das Innenministerium mitteilte. Gegen zwei potenzielle Brandstifter wurde Anklage erhoben. Ein Angeklagter ist mutmaßlich in einen Brand in El Maule verwickelt, der andere wurde am Dienstagmorgen bei versuchter Brandstiftung in einem Waldstück in Linares von Polizisten entdeckt und festgenommen.

"Brandstiftung im Spiel"

Ein Feuerwehrmann kam am Mittwochmorgen (Ortszeit) um, als er bei der Bekämpfung eines Brandes in der Gemeinde Empedrado von den Flammen umzingelt wurde, wie der Notdienst Onemi mitteilte. Es handelt sich um das fünfte Todesopfer der aktuellen Feuer. Staatschefin Michelle Bachelet besuchte am selben Tag Nirivilo und Empedrado, in der Region El Maule. Sie war bereits am Dienstag in der Nachbarregion O`Higgins gewesen. "Der Großteil der Brände hat einen menschlichen Ursprung, bei einigen kann Fahrlässigkeit, bei anderen Brandstiftung im Spiel sein", erklärte Bachelet. Die Forstbehörde Conaf veröffentlichte auf Facebook ein Foto von Zündmaterial, das mutmaßlich von Brandstiftern mit einem kleinen hausgemachten Fallschirm in den Wind geworfen worden sei.

Von den 85 Bränden im Zentrum und Süden Chiles befinden sich noch 36 Flammenherde außer Kontrolle der Feuerwehr, berichtete Conaf. Die zerstörte Wald- und Wiesenfläche stieg bis Mittwoch auf rund 1900 Quadratkilometer an. Knapp 150 Häuser sind nach Angaben des Notdienstes Onemi zerstört worden.

Das größte Löschflugzeug der Welt soll jetzt bei der Bekämpfung der verheerenden Waldbrände in Chile helfen. Die Maschine vom Typ Boeing 747-400 kann 72.000 Liter Wasser transportieren und soll bis zu sechs Tage im Einsatz sein. Behördenmitarbeiter der Conaf und das Team des "Supertankers" besprachen die bestmögliche Einsatzstrategie des Löschflugzeugs und legten die Region El Maule als Einsatzort fest. Unter Geleit eines kleineren Militärflugzeuges sollte der Supertanker zu vorgesehenen Einsatzpunkten über den Gemeinden Vichuquén, Hualañé und Licantén starten. Eine Chilenin, die in den USA lebt und mit dem wohlhabenden Enkel des Gründers der US-Supermarktkette Walmart verheiratet ist, hatte über eine Stiftung den Einsatz des Löschflugzeugs ermöglicht.

Quelle: n-tv.de

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