Russische Finanzaufsicht schließt vier weitere Banken

  10 November 2015    Gelesen: 609
Russische Finanzaufsicht schließt vier weitere Banken
Russlands Finanzaufsicht hat erneut vier Banken geschlossen, die wegen ihrer geringen Kapitaldecke als zu schwach für ein weiteres Funktionieren eingestuft werden. Mit dem Lizenzentzug bei der Bank RSB 24, der Regionalen Entwicklungsbank, der Regionalen Sparkasse sowie der Meschregionbank stieg die Zahl der dieses Jahr in Russland geschlossenen Geldinstitute auf mehr als 60. Grund für die schwierige Lage vieler Banken ist die schwere Rezession, in der Russland sich vor allem wegen des niedrigen Ölpreises und der vom Westen verhängten Sanktionen derzeit befindet.
Bereits vor Beginn der Rezession hatte Russland damit begonnen, seinen durch viele kleine und mittelgroße Institute geprägten Bankensektor zu verschlanken. Wegen zweifelhafter Geschäftspraktiken mussten schon dutzende Häuser schließen.

Die Schließung der RSB 24 stellt eine Besonderheit dar, weil sie vergleichsweise groß ist. Neben mangelnder Kapitalausstattung wirft Russlands Zentralbank der Bank vor, Gesetze beim Thema Geldwäsche zu missachten und in "fragwürdige Geschäfte" verwickelt zu sein.

Die Rezession trifft viele der in den frühen 1990er Jahren gegründeten russischen Banken von zwei Seiten: Einerseits haben sie wegen eines schwachen Rubels Probleme, ihre in ausländischen Währungen gehaltenen Kredite zu bedienen. Andererseits führt die wirtschaftliche Talfahrt dazu, dass viele inländische Kreditnehmer wegen mangelnder Einkommen ihre Schulden bei den Banken nicht zurückzahlen können.

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