Am Sonntagvormittag hatte ein besorgter Vater in dem kleinen Ort im Landkreis Main-Spessart in Unterfranken in seinem Gartenhäuschen die Leichen der sechs jungen Menschen im Alter von 18 und 19 Jahren entdeckt. Unter den Opfern sind auch sein Sohn und seine Tochter. „Dem betroffenen Vater in die Augen zu sehen – das kann man in keiner Schule lernen“, sagte Sauer.
Die katholische Kirchengemeinde wollte am Montagabend mit einer Trauerstunde der Opfer gedenken. Sie sollte in der Stadtkirche St. Nikolaus stattfinden und richtete sich ausdrücklich nur an Angehörige und Freunde, wie eine Seelsorgerin der Pfarrgemeinde sagte.
„Die Umstände sind nach wie vor unklar“
Auch einen Tag nach dem Fund gab das Geschehen den Ermittlern Rätsel auf. „Die Umstände sind nach wie vor unklar“, sagte Polizeisprecher Björn Schmitt am Montag. Eine Obduktion der toten fünf jungen Männer und einer Frau könnte Aufschluss über die Todesursache geben. Die Ermittlungen seien sehr umfangreich und könnten noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Staatsanwaltschaft Würzburg kündigte für den Montag eine Pressemitteilung mit weiteren Informationen an.
Die jungen Leute hatten in der abgelegenen Gartenlaube eine Party gefeiert. Hinweise, die auf ein Gewaltverbrechen hindeuten könnten, gab es den Ermittlern zufolge zunächst nicht. In der Hütte befand sich nach Polizeiangaben ein Holzofen, der während der Feier in Betrieb war. Ob dieser den Tod der sechs jungen Menschen verursacht hat, blieb zunächst offen. „An irgendwelchen Spekulationen wollen wir uns nicht beteiligen“, sagte der Polizeisprecher.
Drei der jungen Menschen – darunter auch das Geschwisterpaar – stammten nach Angaben des zweiten Bürgermeisters Sauer direkt aus Arnstein, zwei junge Männer aus Eußenheim (Landkreis Main-Spessart) und das sechste Opfer aus Wasserlosen (Landkreis Schweinfurt).
Weil der Vater nach der Feier am Samstagabend bis in die Morgenstunden keinen Kontakt zu seinen Kindern hatte, wollte er am Sonntag nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Nach dem furchtbaren Fund alarmierte er die Rettungskräfte, die aber nur noch den Tod der sechs Teenager feststellen konnten. Die Angehörigen wurden von Notfallseelsorgern betreut.
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