Die Scheibe sei nicht geborsten oder gerissen, und die Besatzung habe aus Sicherheitsgründen auch keine Sauerstoffmasken aufgesetzt, sagte der Sprecher. Über den Zwischenfall hatte zuerst der Fachblog www.augengeradeaus.net berichtet.
Die defekte Cockpit-Scheibe ist zwar ein weiteres Malheur beim A400M-Modell. In der langen Pannenstatistik gab es jüngst auch Berichte über einen Vorfall mit Resten von Enteisungsmitteln in der Kabinenluft. Tatsächlich treten Schäden an Cockpit-Scheiben aber relativ häufig auf.
Sieben Fälle von Rissen in Cockpit-Scheiben
Der renommierte Luftfahrtzwischenfälle-Blog www.avherald.com listet allein in den vergangenen zwei Monaten sieben Vorkommnisse mit Rissen in Cockpit-Scheiben auf. Die Palette der betroffenen Fluggesellschaften reicht von der Lufthansa bis Qatar Airways, und es sind nahezu alle Modelle von Airbus, Boeing und anderer Hersteller betroffen.
Die Ursachen für die Risse sind sehr unterschiedlich. So müssen Cockpit-Scheiben größerer Flugzeuge zwar den Aufprall von großen Vögeln mit bis zu 1,8 Kilo Gewicht bei hoher Geschwindigkeit standhalten. Dennoch gibt es danach meist Risse in der Scheibe.
Die Flugzeugzelle muss den Aufprall von noch größeren Vögeln überstehen, etwa von Schwänen mit über sechs Kilo Gewicht. Neben der Gefahr von Vogelschlägen müssen Cockpit-Scheiben auch Hagel standhalten, und sie müssen sich bei hohen Druck- und Temperaturunterschieden bewähren.
Mehrlagige Fenster schützen große Flugzeuge
Die Cockpit-Scheiben großer Flugzeuge haben daher einen mehrlagigen Aufbau aus Glas- und Kunststoffschichten. Dazwischen kann noch eine Drahteinlage oder Spezialfolie als Heizelement sowie durchschlaghemmende Folien eingebracht werden.
Nach Angaben eines Luftwaffensprechers ist der Defekt an der A400M-Cockpit-Scheibe nicht auf einen Vogelschlag zurückzuführen. Jetzt werde analysiert, was die Ursache ist.
Quelle : welt.de
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