Frankreich verhindert Terror-Anschlag

  11 November 2015    Gelesen: 432
Frankreich verhindert Terror-Anschlag
Eigentlich will sich der 25-Jährige aus Toulon dem Heiligen Krieg in Syrien anschließen. Doch bevor er ausreisen kann, ziehen die Behörden seinen Reisepass ein. Als er sich Waffen beschaffen will, greifen die Ermittler zu.
Der französische Geheimdienst hat offenbar einen Anschlag auf Soldaten der Marine im Süden des Landes vereitelt. Bereits am 29. Oktober nahmen die Ermittler einen mutmaßlichen Dschihadisten fest, der seit einem Jahr wegen Radikalisierung unter Beobachtung stand, hieß es aus dem französischen Innenministerium.

Der 25-Jährige aus Toulon war ins Visier der Ermittler geraten, weil er Ende des vergangenen Jahres versucht hatte, nach Syrien zu reisen. Kurz zuvor war jedoch sein Reisepass eingezogen worden. Deshalb habe er sich den Ermittlern zufolge dazu entschieden, einen Anschlag auf französischem Boden zu begehen.

Dem Mann wird vorgeworfen, sich Material für Attentate auf den Marinestützpunkt in Toulon nahe Marseille beschafft zu haben - darunter ein Kampfmesser und eine Maske. Einen konkreten Anschlagsplan habe er aber noch nicht gehabt, hieß es. In Gewahrsam gab der Mann aus Toulon zu, in Kontakt mit einem anderen Franzosen gewesen zu sein, der sich derzeit in Syrien an der Seite der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aufhält.

Dieser soll ihn zu den Anschlägen animiert und ihn aufgefordert haben, sich ein Sturmgewehr zu beschaffen. Gegen den 21-Jährigen war ebenfalls schon einmal ermittelt worden, weil er 2012 Drohungen gegen das Satiremagazin "Charlie Hebdo" ausgesprochen hatte. Auf die Redaktion war im Januar ein tödlicher Anschlag verübt worden. Die Attentäter töteten 17 Menschen.

500 Franzosen kämpfen für IS-Miliz

Innenminister Bernard Cazeneuve lobte die Arbeit der französischen Behörden. Die Anti-Terror-Einheiten hätten "Effizienz" bewiesen, erklärte er. Im Kampf gegen den Terrorismus seien bereits 370 Festnahmen erreicht worden - in welchem Zeitraum, sagte er allerdings nicht. Premierminister Manuel Valls gratulierte den Polizisten via Twitter zu dem Ermittlungserfolg. Sie hätten "erneut ein terroristisches Vorhaben verhindert".

Die Behörden gehen davon aus, dass derzeit mehr als 500 Franzosen in Syrien und im Irak an der Seite der IS-Miliz kämpfen. Rund 750 weitere Landsleute haben zudem offenbar geplant, in die Region zu reisen. Sorge bereiten den Ermittlern vor allem Rückkehrer, die in Frankreich Anschläge verüben könnten.

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