Bundeswehr lehnt Weitergabe von Daesh-Informationen an Türkei ab

  02 Februar 2017    Gelesen: 651
Bundeswehr lehnt Weitergabe von Daesh-Informationen an Türkei ab
Das Bundesverteidigungsministerium schließt kurz vor dem Besuch von Kanzlerin Angela Merkel in Ankara eine ungefilterte Weitergabe von Tornado-Aufklärungsbildern an die Türkei aus.
„Wir fliegen mandatskonform und stellen unsere Aufklärungsergebnisse allein der Koalition im Kampf gegen die Daesh zur Verfügung", sagte ein Sprecher des Ministeriums am Dienstag in Berlin. „Es gibt mehrere Prüfschleifen, die ausschließen, dass unsere Aufklärungsergebnisse zweckentfremdet werden."

Der ‚Spiegel` hatte berichtet, die Türkei wolle einen direkten Zugriff auf die hochauflösenden Bilder der deutschen Jets aus Syrien und dem Irak. Die Türkei könnte diese Daten womöglich für Angriffe auf die PKK-Terrororganisation nutzen. Dem Bericht zufolge will die Regierung in Ankara geplante Baumaßnahmen der Bundeswehr auf dem gemeinsam genutzten Luftwaffenstützpunkt Incirlik nur dann genehmigen, wenn die Aufklärungsbilder direkt an die Türkei gehen.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin bekräftigte, die Bundeswehr werde auch in Zukunft keine ungefilterten Bilder weitergeben.

Die PKK wurde 1978 gegründet und kämpfte gegen die türkische Regierung für ein unabhängiges Kurdistan bis Anfang der 2000er Jahre. Mit der Zeit änderten sie ihr Ziel dazu, die Autonomie in den hauptsächlich kurdischen Gebieten zu bekommen. Die PKK wird als Terrororganisation in der Türkei, den Vereinigten Staaten und der EU anerkannt. Sie nahmen ihren bewaffneten Kampf, nach dem Waffenstillstand im späten Juli 2015, wieder auf.


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