Uno beendet Sanktionen gegen afghanischen Kriegsherrn Hekmatjar

  04 Februar 2017    Gelesen: 797
Uno beendet Sanktionen gegen afghanischen Kriegsherrn Hekmatjar
Die Uno haben den langjährigen Mujaheddin-Anführer Gulbuddin Hekmatjar von ihrer Sanktionsliste genommen. Der Entscheid folgt auf einen umstrittenen Friedensvertrag in Afghanistan.
(dpa) Die Vereinten Nationen haben den berüchtigten afghanischen Kriegsherrn Gulbuddin Hekmatjar von ihrer Sanktionsliste gestrichen. In einer in der Nacht auf Samstag im Internet veröffentlichten Meldung des Uno-Sicherheitsrats heisst es, dass der Anführer der radikalislamischen Rebellengruppe Hisb-e Islami ab sofort keinen Einschränkungen mehr unterliege.

Hekmatjar ist bekannt als der «Schlächter von Kabul». In den 1980er Jahren war er der von Saudiarabien und den USA bestfinanzierte Mujaheddin-Anführer im Kampf gegen die Sowjets in Afghanistan. Im folgenden Bürgerkrieg zwischen seiner Fraktion und anderen Mudschaheddin um die Herrschaft in Kabul wurde er für den Tod von Tausenden von Zivilisten verantwortlich gemacht.

Später wurde Hisb-e Islami eine der grössten Widerstandsgruppen gegen die neue afghanische Regierung und internationale Truppen. Punktuell hat Hekmatjar auch mit al-Kaida und den Taliban zusammengearbeitet.

Die Entscheidung der Uno folgt einem im Herbst unterzeichneten Friedensvertrag zwischen der afghanischen Regierung und Hekmatjar und Hisb-e Islami. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch verurteilt das Abkommen als Affront gegen die Opfer der Gewalt. Hekmatjar hat lange an einem unbekannten Ort ausserhalb Afghanistans gelebt. Afghanische Medien meldeten in den vergangenen Tagen, er sei nun wieder in Afghanistan und werde in den kommenden drei Wochen nach Kabul kommen. Angesichts seiner Vergangenheit erwarten Experten emotionale Demonstrationen.

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