Nervige Polizeisirene wird ab 2018 durch beruhigende Meeresgeräusche ersetzt

  04 Februar 2017    Gelesen: 793
Nervige Polizeisirene wird ab 2018 durch beruhigende Meeresgeräusche ersetzt
Sirenenlärm gehört in vielen deutschen Großstädten zu den alltäglichen Hintergrundgeräuschen. Die Folgen: Stress, Schreck, weinende Kinder. Doch damit soll schon bald Schluss sein: Nach einem neuen Entschluss des Bundesverkehrsministeriums sollen ab 2018 sämtliche Sirenen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten durch sanftes Meeresrauschen ersetzt werden.
Vor allem lärmschutztechnische Erwägungen haben bei der Entscheidung des Ministeriums eine Rolle gespielt. "Sirenen von Einsatzfahrzeugen führen bei vielen Autofahrern nach wie vor zu erhöhtem Stress und machen so den Verkehr eher unsicher", erklärt Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Teilweise komme es bei einzelnen Fahrern gar zu einem schlagartigen Schwund der Fahrkompetenz, sobald sich ein Fahrzeug mit eingeschaltetem Martinshorn nähere.

Einfach angenehmer: Meeresrauschen

Dagegen seien Tests mit der neuen Sirene fast durchweg positiv ausgefallen. "Die meisten Fahrer reagieren insgesamt besonnener, wenn sich ein sanft säuselnder Einsatzwagen nähert", fasst Dobrindt zusammen. "Bei den wenigen Ausnahmen handelt es sich in der Regel um Nichtschwimmer."

Auch Passanten soll künftig nicht mehr der Schreck in die Glieder fahren, wenn unmittelbar neben ihnen ein Rettungsfahrzeug plötzlich die Sirene aktiviert. Nicht selten mussten Krankenwagen gleich wieder umkehren, um Senioren zu versorgen, die dabei einen Herzinfarkt erlitten.

Um alle Verkehrsteilnehmer auf die ab 2018 standardmäßig eingesetzten Warngeräusche (fünfstufig von "Windstill" bis "Steife Brise") vorzubereiten, soll schon jetzt die Sirenenlautstärke schrittweise monatlich um fünf Dezibel reduziert werden. Ein generelles Sirenenverbot nach 22 Uhr zum weiteren Lärmschutz wird hingegen laut Verkehrsministerium noch geprüft.

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