Pentagon muss sich bei Trump einmieten

  09 Februar 2017    Gelesen: 1834
Pentagon muss sich bei Trump einmieten
Der Atomkoffer muss stets in der Nähe des US-Präsidenten sein. Im Fall von Donald Trump bedeutet das mitunter: im exklusiven Trump-Tower in Manhattan. Das Pentagon muss dazu dort Räume mieten - und dafür womöglich Millionen an Trumps Firma überweisen.
Die Debatte um Interessenkonflikte des Geschäftsmanns Donald Trump als US-Präsident bekommt neue Nahrung. US-Medienberichten zufolge plant das Pentagon, Räume im New Yorker Trump-Tower zu mieten. Ein Sprecher des Verteidigungsministerium bestätigte der "Washington Post" die Berichte: "Die Flächen werden für Personal und ihre Ausrüstung benötigt, die den Präsidenten der USA in seinem Wohnsitz in dem Gebäude unterstützen."

Den Berichten zufolge sind die Soldaten unter anderem dazu da, den Atomkoffer stets in der Nähe des Präsidenten zu haben. Dass das Verteidigungsministerium sich dazu im Umfeld des Präsidenten einmietet, ist nicht ungewöhnlich. Neu ist jedoch, dass dabei womöglich Geld in die privaten Kassen des ersten Mannes im Staat fließt. Trump hat das Gebäude in der mondänen New Yorker Fifth Avenue in den 80er Jahren errichtet, es ist noch immer im Besitz seines Unternehmens.

Kritiker fordern Mietfreiheit

Der US-Sender CNN berichtet, der Staat überweise somit womöglich Millionen an die Trump Organization, die dem US-Präsidenten seit dem 11. Januar noch gehört, jedoch nicht mehr von ihm geführt wird. CNN zitiert einen Makler, der die Miete für eine Etage im Trump-Tower auf 1,5 Millionen Dollar pro Jahr schätzt. Wie hoch die Kosten konkret sein werden, ist noch ungewiss, weder Weißes Haus noch Trump Organization haben sich dazu bisher geäußert. Auch das Pentagon ließ diese Frage offen.

Richard Painter, ein ehemaliger Berater von US-Präsident George W. Bush sagte der "Washington Post": "Ich habe noch nie davon gehört, dass ein Präsident Miete vom Verteidigungsministerium oder einem anderen Teil der Regierung dafür erhoben hat, dass sie auf seinen Reisen in seiner Nähe sein können." Painter ist einer der Kläger, die Trump eine Interessensverquickung durch seine Präsidentschaft und seine Geschäfte vorwerfen. Er forderte, Trump solle dem Pentagon einen kleinen Bereich im Trump-Tower kostenlos überlassen.

Quelle: n-tv.de

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