Die sechs afghanischen IKRK-Mitarbeiter waren am Mittwochmorgen in der nordafghanischen Provinz Dschausdschan von mutmaßlichen Mitgliedern der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) erschossen worden. Zwei weitere sind noch vermisst.
"Wir haben beschlossen, die Arbeit erst mal zu suspendieren", sagte Glass. "Wir sind seit 30 Jahren in Afghanistan, und wir werden die Afghanen nicht alleine lassen, das ist klar. Aber wir müssen schauen, was dieser Anschlag für uns bedeutet und wie wir unsere Aktivitäten fortsetzen können." In den sieben orthopädischen Zentren des IKRK würden die Patienten aber weiter behandelt.
Das Rote Kreuz genoss bisher bei allen Konfliktparteien in Afghanistan einen besonderen Schutzstatus. Lange gab es nur wenige Anschläge. Aber erst im Januar war ein spanischer IKRK-Mitarbeiter in der nordafghanischen Provinz Kundus entführt worden.
Das IKRK hat in Afghanistan etwa 2000 Mitarbeiter und arbeitet in den Bereichen Gesundheitsfürsorge, Menschenrechte und Nothilfe. 2016 gab es nach Angaben der Vereinten Nationen in Afghanistan mehr als 200 Angriffe auf Entwicklungs- und Nothelfer. 15 von ihnen wurden ermordet.
Auch in Syrien wurden Helfer angegriffen. Dabei wurden in Aleppo vier Mitarbeiter des Roten Halbmondes, der Schwesterorganisation des IKRK, verletzt. Sie hätten Hilfsgüter in Aleppo verteilt, teilte der Rote Halbmond mit. Das IKRK erklärte, bei einem Angriff in einem Stadtteil Aleppos seien drei Menschen ums Leben gekommen und sieben verletzt worden, unter ihnen auch Mitarbeiter des Roten Halbmondes.
Quelle : spiegel.de
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