Die Anrufe seien von US-Justizbehörden und US-Geheimdiensten abgefangen worden. Besonders brisant daran ist laut "New York Times", dass sie "in etwa zu derselben Zeit" stattgefunden hätten, als die Ermittlungsbehörden und Aufklärungsdienste zunehmend Hinweise darauf erhalten hätten, dass Russland versuche, durch Cyberangriffe auf die US-Demokraten die Präsidentschaftswahl zu stören.
Die Zeitung berief sich bei dieser zeitlichen Einordnung auf drei der von ihr befragten Behördenvertreter, die sich demnach privat zu den laufenden Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Trumps Nationalem Sicherheitsberater Michael Flynn äußerten. Beweise für eine mögliche Zusammenarbeit mit der russischen Seite gibt es aber den Informanten zufolge bislang nicht.
Das FBI prüft der "New York Times" zufolge noch die gesammelten Informationen. Der US-Geheimdienst hat demnach nicht nur Telefongespräche mitgeschnitten, sondern werte Interviews aus und untersuche Kontodaten und Reiseangaben möglicherweise beteiligter Personen.
Ex-Wahlkampfchef nennt Bericht "absurd"
Der Lobbyist und Politikberater Manafort war für mehrere Monate Chef von Trumps Wahlkampfteam. Manafort, der enge berufliche Kontakte nach Russland und in die Ukraine pflegt, nannte den Bericht "absurd". "Ich habe niemals wissentlich mit russischen Geheimdienstbeamten gesprochen und ich war niemals an irgendetwas beteiligt, das mit der russischen Regierung oder der Verwaltung von (Präsident Wladimir) Putin oder den anderen Angelegenheiten zu tun hat, die heute Gegenstand von Untersuchungen sind", sagte Manafort. Er fügte hinzu: "Es ist nicht so, dass diese Leute Abzeichen tragen, auf denen steht, `ich bin ein russischer Geheimdienstmitarbeiter.`"
Manafort war im vergangenen August als Leiter von Trumps Wahlkampfteam zurückgetreten. Er stand wegen Berichten über finanzielle Verstrickungen in der Ukraine unter Druck. Darin ging es um Korruptionsvorwürfe, die Manafort bestritt. Er hatte zuvor für den gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch gearbeitet, einem Verbündeten von Putin.
Flynn war am Montag wegen Falschbehauptungen über Telefonate mit dem russischen Botschafter zurückgetreten. Trumps Ex-Sicherheitsberater soll noch vor dem Amtsantritt der neuen Regierung und damit ohne Befugnis mit Russlands Botschafter in Washington über die US-Sanktionen gegen Moskau gesprochen haben. Über diese Kontakte soll Flynn Vizepräsident Mike Pence falsch informiert haben.
Quelle: n-tv.de
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