Brexit-Verhandlungen dauern länger

  16 Februar 2017    Gelesen: 324
Brexit-Verhandlungen dauern länger
Großbritannien will binnen zwei Jahren den EU-Austritt realisieren und ein Ersatzabkommen aushandeln. Deutsche Ökonomen sind sich sicher, dass dazu ein größerer Zeitraum nötig sein wird. London sei dabei in der schwächeren Position.
Die deutschen Wirtschaftsprofessoren glauben nicht daran, dass Großbritannien binnen zwei Jahren die Europäische Union verlassen und in der Frist ein adäquates Ersatzabkommen aushandeln kann. In einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts meinten 70 Prozent der 125 befragen Ökonomen, der Zeitansatz von zwei Jahren für einen umfassenden Freihandelsvertrag mit den Europäern sei unrealistisch.

Nur 21 halten das innerhalb von zwei Jahren für möglich, der Rest war unsicher. Die große Mehrheit der Professoren geht außerdem davon aus, dass bei einem Brexit sowohl die EU und als auch Großbritannien Nachteile erleiden werden. 63 Prozent erwarten, dass auch die künftige EU-Handelspolitik eher protektionistisch wird.

"Die EU und Großbritannien sollten sich bemühen, den Freihandel möglichst aufrecht zu erhalten", forderte daher Niklas Potrafke, Leiter des Ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.

Die große Mehrzahl der befragten Ökonomen sieht Großbritannien in der schwächeren Verhandlungsposition gegenüber den Europäern. Eine deutliche Mehrheit hält aber ein Freihandelsabkommen des Landes mit den USA für wahrscheinlich. Die britische Premierministerin Theresa May will im März offiziell das Austrittsgesuch Großbritanniens bei der EU einreichen.

Quelle: n-tv.de , wne/AFP

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