Türkisch-zypriotischer Präsident: Verhandlungen müssen respektvoll geführt werden

  17 Februar 2017    Gelesen: 628
Türkisch-zypriotischer Präsident: Verhandlungen müssen respektvoll geführt werden
Die letzte Runde der von der UNO unterstützten Friedensverhandlungen zwischen Nord- und Südzypern wurde am heutigen Donnerstag abgebrochen, nachdem es einen Eklat wegen des so genannten Enosis-Votums über die Annexion Zyperns durch Griechenland aus dem Jahr 1950 gab.
Lefkosa (nex) – Die letzte Runde der von der UNO unterstützten Friedensverhandlungen zwischen den Staatschefs der türkisch- und der griechisch-zypriotischen Verwaltung wurde am heutigen Donnerstag nach den Worten des türkisch-zypriotischen Präsidenten Mustafa Akinci abgebrochen, nachdem es einen Eklat wegen des so genannten Enosis-Votums aus dem Jahr 1950 gab. Bei dem Votum ging es um den Anschluss der Insel Zypern an Griechenland, dessen seit Neuestem an Schulen in Südzypern gedacht werden soll. Das südzypriotische Parlament hat am vergangenen Freitag den entsprechenden Entwurf gebilligt.

Akinci gab bekannt, der griechisch-zypriotische Präsident Nicos Anastasiades habe auf den Vorschlag, die Entscheidung über die Begehung des Tages des Enosis-Votums aufzuheben, erwidert, dass es dazu nichts zu sagen gebe. Anschließend habe er den Raum verlassen und die Tür zugeschlagen. Der UN-Sondergesandte für Zypern, Espen Eide, habe das Thema angesprochen, so Akinci weiter.

„An diesem Punkt gab es nichts mehr zu tun, da diese Verhandlungen in einer Atmosphäre des Respekts geführt werden müssen“, erklärte der türkisch-zypriotische Präsident und fügte hinzu, dass er Anastasiades‘ respektlose Handlung nicht dulden werde.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu erklärte gegenüber Journalisten, dass die Reaktion der griechisch-zypriotischen Verwaltung deren Haltung gegenüber den Verhandlungen und dem Prozess auf der Insel demonstriere. „Außerdem ist die Enosis-Entscheidung für die Türkei und die Zypern-Türken nicht akzeptabel“, so Cavusoglu weiter.

Die Insel wurde 1974 geteilt, nachdem Griechenland einen Militärputsch durchgeführt und die Türkei als Garantiemacht interveniert hatte. Die Frage der Wiedervereinigung Zyperns bleibt trotz der im Mai 2015 wiederaufgenommenen Verhandlungen nach wie vor ungelöst. Hauptziel ist eine politische Lösung, wobei beide Parteien nach über 40 Jahren Teilung die Wiedervereinigung der Insel in einem föderalen System favorisieren.

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