Türkei wiederbelebt osmanische Überbleibsel auf Balkan

  17 Februar 2017    Gelesen: 1460
Türkei wiederbelebt osmanische Überbleibsel auf Balkan
Die Türkei hat 47 historische Überbleibsel darunter Moscheen, Mevlevi- und Derwisch-Logen, Schreine, Fontänen und Badehäuser aus der osmanischen Ära auf dem Balkan zwischen 2008 und 2016 restauriert.
Die Entwicklungshilfeorganisation der Türkei, auch als TIKA bekannt, das in über 54 Ländern Osteuropas, Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und des Nahen Ostens aktiv ist, setzte zahlreiche Restaurierungsprojekte mit besonderem Fokus auf dem Balkan um, das über 550 Jahre Teil des Osmanischen Reiches war. Die architektonischen Anstrengungen zur Erhaltung von historischen Werken durch die Türkei bewahren das osmanische Erbe in der Region auch für zukünftige Generationen.

Unter anderem befindet sich wurde das Ali Riza Efendi Haus errichtet, das einst dem Vater des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk in Mazedonien gehörte. Der Häuser-Komplex dient inzwischen als Museum.

Die Mevlevi-Loge in Sarajewo, das ein bedeutendes politisches und spirituelles Zentrum im Osmanischen Reich war, ist eine weitere architektonische Leistung, die von TIKA umgesetzt wurde. Bekannt als die letzte Mevlevi-Loge in Sarajevo, wurde die spirituelle Einrichtung 1462 in Auftrag gegeben. Das Gebäude wurde zu Zeiten des kommunistischen Jugoslawiens zerstört, als die jugoslawische Regierung ihre anti-religiöse Kulturpolitik intensivierte. Gegenwärtig dient das wiedererrichtete Gebäude als „Mevlana Forschungszentrum auf dem Balkan“.

TIKA engagierte sich außerdem, die Mehmet Pascha Sokolovic-Brücke vergangenes Jahr zu restaurieren, die inzwischen in die UNESCO-Liste als Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Der renommierte osmanische Architekt Mimar Sinan baute die Brücke, die auch als Drina-Brücke bekannt ist, auf Geheiß von Mehmet Pascha Sokolovic zwischen 1571 und 1577. Die bosnische Brücke erlangte wegen des großen Erfolgs des Romans von Nobel-Preisträgers Ivo Andric an Berühmtheit. Auf der der Brücke sind zwei Texttafeln angebracht, auf denen Ivo Andrics Roman zufolge folgende Inschrift im osmanischen Türkisch zu lesen ist:

Siehe Mehmed Pascha, der größte unter
den Weisen und Großen seiner Zeit,
erfüllte das Gelöbnis seines Herzens,
und mit seiner Fürsorge und seinem Eifer
erbaute er eine Brücke über den Drinafluss.
Über diesem Wasser, tief und schnellen Laufes,
konnten seine Vorgänger nichts erbauen.
Ich erhoffe von der Gnade Gottes,
dass ihm dieser Bau fest sein möge,
dass ihm sein Leben im Glück verlaufe
und er niemals Trauer erfahre.
Denn zeit seines Lebens hat er Gold und
Silber für Stiftungen gespendet;
und niemand kann sagen,
dass ein Vermögen vergeudet,
das für solche Zwecke verwendet wurde.
Badi, der dies gesehen, sprach,
als der Bau vollendet, folgende Widmung:
Gott segne diesen Bau,
diese wunderbare und herrliche Brücke!
Gegenwärtig restauriert TIKA weitere 14 Projekte auf dem Balkan. 39 andere Projekte befinden sich in einem Vorbereitungsstatus. Die Entwicklungshilfeorganisation wurde 1992 gegründet und setzt die Entwicklungpolitik des türkischen Staates im Ausland um.

Quelle:eurasianews

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