USA schließen Massenabschiebungen aus

  24 Februar 2017    Gelesen: 697
USA schließen Massenabschiebungen aus
Donald Trump will Millionen illegale Mexikaner abschieben. Massenabschiebungen jedoch werde es nicht geben, verspricht sein Heimatschutzminister in Mexiko. Auch Außenminister Tillerson schlägt dort ruhigere Töne an als der US-Präsident.
US-Heimatschutzminister John Kelly hat Massenabschiebungen von illegalen Migranten ausgeschlossen. "Die Abschiebungen werden legal, geordnet und in enger Abstimmung mit Mexiko erfolgen", sagte er nach einem Treffen mit dem mexikanischen Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong in Mexiko-Stadt. "Unser Fokus liegt auf kriminellen Einwanderern." In den USA leben schätzungsweise 5,8 Millionen Mexikaner ohne Aufenthaltsgenehmigung. Auch einem Einsatz der Streitkräfte gegen illegale Einwanderer erteilte Kelly eine Absage. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Abschiebung von Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis als "Militäroperation" bezeichnet.

Im Verhältnis zwischen den USA und Mexiko war zuletzt viel Porzellan zerschlagen worden. Jetzt versuchen beide Seiten, die Wogen zu glätten. "Wir kooperieren bei Handel, Energie und Sicherheit. Gemeinsam wollen wir an unserer Grenze für Recht und Ordnung sorgen", sagte US-Außenminister Rex Tillerson. Aber: "Starke souveräne Nationen haben nun mal von Zeit zu Zeit Meinungsverschiedenheiten."

Seit dem Amtsantritt von Trump sind die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko äußerst angespannt. Der US-Präsident will Millionen illegaler Einwanderer abschieben, das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) neu verhandeln und eine Mauer an der Grenze bauen. "Wir erleben einen komplexen Moment in unseren Beziehungen", sagte der mexikanische Außenminister Luis Videgaray nach den Gesprächen in Mexiko-Stadt. "Einige Äußerungen aus Washington haben für Irritationen in Mexiko gesorgt. Der beste Weg, um die Differenzen zu überwinden, ist der Dialog."

Differenzen bleiben

Zuletzt hatte das US-Heimatschutzministerium neue Richtlinien erlassen, die den Kreis der Migranten, die abgeschoben werden können, erheblich erweitern. Außerdem sollen künftig auch illegale Migranten beispielsweise aus Mittelamerika nach Mexiko zurückgeschickt werden können, wenn sie über Mexiko in die Vereinigten Staaten eingereist sind. Videgaray lehnt die Aufnahme von Ausländern aus den USA strikt ab.

"Mexiko hat sich von einem Herkunftsland von Migranten zu einem Transitland entwickelt", sagte Mexikos Außenminister Videgaray. Tatsächlich war die Nettoeinwanderung aus Mexiko in die USA zuletzt negativ. Allerdings reisen viele Mittelamerikaner über Mexiko illegal in die Vereinigten Staaten ein. "Wir müssen die Gründe für Migration bekämpfen", sagte Videgaray.

Quelle: n-tv.de

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