Wilderer töteten tausend Nashörner in Südafrika

  28 Februar 2017    Gelesen: 765
Wilderer töteten tausend Nashörner in Südafrika
Weil Nashorn-Hörner auf dem Schwarzmarkt Rekordpreise einbringen, jagen Wilderer die vom Aussterben bedrohten Tiere. Zwar ist die Zahl der getöteten Tiere gesunken - doch noch immer sind es viel zu viele.

Die gute Nachricht: Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der getöteten Nashörner in Südafrika um rund zehn Prozent gesunken. Die schlechte: Das bedeutet, dass Wilderer im Jahr 2016 insgesamt 1054 der Tiere erlegt haben. Der Rückgang ist der Regierung zufolge vor allem auf eine bessere Bekämpfung der Wilderei im Krüger-Nationalpark zurückzuführen.

2016 wurden mehr als doppelt so viele Wilderer und Mittelsmänner festgenommenen, wie das Umweltministerium am Montag mitteilte. Die Zahl der Festnahmen stieg von 317 im Jahr 2015 auf 680 im vergangenen Jahr.

Insgesamt betrachtet bleibt der auch bei Touristen beliebte Krüger-Nationalpark im Nordosten des Landes aber ein vorrangiges Ziel von Wilderern. 2016 wurden dort die meisten Nashörner getötet. Ranger fanden allein dort 662 Nashorn-Kadaver. 2015 waren es noch 826 gewesen.

Das Umweltministerium zeigte sich besorgt, weil 2016 auch 46 Elefanten getötet wurden.

Das gleiche Material wie ein Fingernagel


Der Handel mit Horn von Nashörnern ist auf internationaler Ebene seit rund vier Jahrzehnten verboten. Auf dem Schwarzmarkt zahlen Kunden aber Berichten zufolge etwa 60.000 Euro pro Kilogramm.

Vor allem in China und Vietnam ist das Horn gefragt: Ihm werden dort aphrodisierende und heilende Kräfte zugeschrieben. Dabei besteht das Horn aus Keratin, dem gleichen Material wie menschliche Fingernägel. Weltweit gibt es schätzungsweise noch etwa 25.000 Nashörner in freier Wildbahn, die allermeisten davon in Südafrika.

Am häufigsten ist das Südliche Breitmaulnashorn. Das Nördliche Breitmaulnashorn ist dagegen bereits so gut wie ausgestorben. Weltweit gibt es nur noch drei Exemplare dieser Art. Der verbliebene Bulle und die beiden Weibchen leben streng geschützt in einem Reservat in Kenia. Das Alter der Tiere macht eine natürliche Befruchtung sehr unwahrscheinlich. Seit einiger Zeit diskutieren Forscher deshalb, ob sie die Unterart mithilfe moderner Gentechnikverfahren retten können.

Quelle: spiegel.de

Tags:


Newsticker