Ungarn baut zweiten Zaun

  28 Februar 2017    Gelesen: 518
Ungarn baut zweiten Zaun
Seit zwei Jahren soll ein Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Serbien Flüchtlinge von Ungarn fernhalten. Ministerpräsident Orban kündigt jetzt den Bau eines zweiten Zauns an - mit dem Ziel, die Barriere noch effektiver zu machen.

Ungarn hat mit dem Bau eines zweiten Zauns an seiner Südgrenze zu Serbien begonnen, der parallel zum bereits bestehenden verlaufen soll. Das bestätigte ein Regierungssprecher in Budapest. An der Grenze gibt es bereits seit 2015 einen Stacheldrahtzaun. Er sollte Flüchtlinge fernhalten, die auf der sogenannten Balkanroute nach Ungarn wollten.

Hunderttausende Flüchtlinge, vor allem aus Syrien, hatten in dem Jahr den Weg über die Türkei und den Balkan nach Deutschland genommen. Der Bau von Grenzzäunen in Ungarn, aber auch in Mazedonien, trug dazu bei, dass der Flüchtlingsstrom auf der Balkanroute weitgehend versiegte. Außerdem hatte die Türkei im Rahmen eines Abkommens mit der EU zugesagt, die Weiterreise der Flüchtlinge nach Griechenland zu unterbinden.

Die ungarische Regierung erklärte nun, der zweite Zaun solle die Barriere effektiver machen. Ministerpräsident Viktor Orban betrachtet Flüchtlinge als eine der größten Bedrohungen der Europäischen Union.

Mit seinen Alleingängen wie dem Bau des Grenzzaunes hat er viele seiner EU-Partner verärgert. Menschenrechtsgruppen haben die Grenzbefestigungen kritisiert und an die EU-Kommission appelliert, gegen die Unterlaufung des Asylrechts durch Ungarn vorzugehen.

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