Todesfahrer als Gewalttäter bekannt - und womöglich unter Drogen

  01 März 2017    Gelesen: 681
Todesfahrer als Gewalttäter bekannt - und womöglich unter Drogen
Erst soll er seine Großmutter getötet, dann auf der Flucht zwei Polizisten überfahren haben: Die Polizei hat einen 24-Jährigen in Brandenburg festgenommen. Er war schon mehrfach als Gewalttäter aufgefallen.
Womöglich im Drogenrausch soll ein Mann in Brandenburg zunächst seine Großmutter und dann auf der Flucht zwei Polizisten getötet haben. Die Beamten hatten auf einer Bundesstraße versucht, den Flüchtigen mit einem Nagelbrett zu stoppen, wie Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke in Potsdam sagte.

"Der 24-Jährige hat jedoch mit seinem Auto voll auf die Polizisten draufgehalten, die sich auf dem Radweg neben der Straße in Sicherheit gebracht hatten", sagte Mörke. "Das zeigt, mit welcher Skrupellosigkeit und mit welcher Gewalt dort gehandelt wurde."

Nach Angaben von Innenminister Karl-Heinz Schröter waren die Beamten 49 und 52 Jahre alt. "Es waren sehr erfahrene Kollegen, die seit 1991 beziehungsweise seit 1995 im Dienst der brandenburgischen Polizei waren", sagte der SPD-Minister. Beide hinterließen jeweils eine Ehefrau und drei Kinder.

Der Verdächtige ist den Ermittlern zufolge bereits mehrfach als Gewalttäter aufgefallen. Er sei bereits unter anderem wegen Raubes, Körperverletzung, Bedrohung, Fahrens ohne Führerschein und Diebstählen verurteilt worden, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Helmut Lange.

Der Polizei war der junge Mann auch wegen Drogendelikten bekannt. Laut Polizeipräsident Mörke stand er womöglich auch am Dienstag unter Drogen. Dafür habe es einen Hinweis gegeben.

Die Polizei war am Vormittag durch einen Notruf darauf aufmerksam gemacht worden, dass der Verdächtige unter Drogen mit dem Auto im Ort Müllrose unterwegs sei. Polizeibeamte suchten nach weiteren Hinweisen im Haus der Großmutter und fanden die 79-Jährige tot im Bad. "Die Situation deutete klar auf ein Tötungsverbrechen hin", sagte Mörke.

Der 24-Jährige war kurz vor dem Auffinden der Leiche mit dem Auto seiner Großmutter geflüchtet. Daraufhin wurde sofort eine Großfahndung ausgelöst. Da es von Zeugen Hinweise auf eine Freundin des mutmaßlichen Täters in Bayern gab, wurden die naheliegenden Autobahnauffahrten gesperrt. Gegen 12.40 Uhr entdeckte die Besatzung eines Polizeihubschraubers den Wagen und informierte die Streifenbeamten. Daraufhin legten die Polizisten auf einer Bundesstraße in der Nähe von Beeskow die Nagelbretter aus.

Der Wagen des Mannes sei zum Stehen gekommen, nachdem er die beiden Beamten überrollt hatte, sagte Mörke. Beide Polizisten seien sofort tot gewesen. Anschließend rannte der Mann in das nahegelegene Dorf Oegeln und kaperte ein weiteres Fluchtfahrzeug. Mit diesem baute er wenig später einen weiteren Unfall, floh erneut zu Fuß und wurde schließlich festgenommen.

Der Mann habe sich bei dem Unfall verletzt und sei derzeit nicht vernehmungsfähig, sagte Mörke. Auf seiner Flucht hatte der 24-Jährige mindestens drei weitere Unfälle verursacht. Dabei blieb es aber bei Blechschäden.

Quelle : spiegel.de

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