IS lässt Selbstmordattentäter zurück

  03 März 2017    Gelesen: 721
IS lässt Selbstmordattentäter zurück
Die syrischen Regierungstruppen kommen bei der Rückeroberung der Wüstenstadt Palmyra schrittweise voran. Die IS-Kämpfer ziehen sich in einen Stadtteil zurück. Allerdings sind weite Teile der Stadt vermint. Auf die Assad-Soldaten lauern zudem weitere Gefahren.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Aktivisten große Teile der syrischen Wüstenstadt Palmyra aufgegeben. Die IS-Kämpfer zogen sich nach heftigen Kämpfen gegen die Regierungstruppen in einen westlichen Stadtteil zurück, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte. Sie hätten aber in der ganzen Stadt Minen deponiert und in den östlichen Stadtteilen Selbstmordattentäter zurückgelassen.

Daher sei es den syrischen Regierungstruppen noch nicht gelungen, in das Stadtzentrum und die östlichen Stadtteile vorzudringen. Die syrische Armee war nach Angaben der Beobachtungsstelle am Mittwochabend in die von der IS-Miliz gehaltene Stadt eingerückt. Die Armee rückte demnach in ein Viertel im Westen Palmyras vor und brachte einen Teil des Gebiets unter ihre Kontrolle.

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten in Syrien, von unabhängiger Seite sind ihre Angaben kaum zu überprüfen. Syrische Staatsmedien berichteten ebenfalls, dass die Armee wichtige Gebiete in der Umgebung der Stadt kontrolliere.

Im Dezember vom IS zurückerobert

Die Armee des syrischen Machthabers Baschar al-Assad versucht seit Wochen mit russischer Luftunterstützung, die Wüstenstadt in der Provinz Homs mit Bodentruppen und Luftangriffen einzunehmen. Palmyra zählt seit 1980 zum Unesco-Weltkulturerbe. Die IS-Miliz hatte die Stadt erstmals im Mai 2015 eingenommen. Nach ihrer Vertreibung durch die syrische Armee im März vergangenen Jahres eroberte der IS die Stadt im Dezember 2016 erneut.

Während ihrer Herrschaft zerstörten die IS-Kämpfer dort zahlreiche einzigartige Kulturgüter, darunter den berühmten Baal-Tempel, den prachtvollen Triumphbogen und mehrere antike Grabtürme. Auf Mitte Februar veröffentlichten Bildern der russischen Armee waren weitere Zerstörungen am Tetrapylon zu erkennen, einem aus vier Türmen bestehenden Monument mit 16 Säulen aus dem 3. Jahrhundert. Die Vereinten Nationen stuften diese Zerstörungen als "Kriegsverbrechen" ein.

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