„Wir fordern, dass unsere Sprache zur zweiten offiziellen Sprache neben Arabisch in mehrheitlich von Turkmenen besiedelten Regionen anerkannt wird“, sagte Bozoglan, hinzufügend, dass andere Oppositionsgruppen dieses Ansinnen unterstützen.
Die Syrische Volksversammlung der Turkmenen nimmt als Teil der Oppositionsdelegation an der vierten Runde der syrischen Friedensgespräche in Genf teil.
Mit Blick auf die Gespräche sagte Bozoglan, dass die Hauptforderung der Opposition die Formierung einer syrischen Zwischenregierung auf Basis der Resolution 2254 des UN-Sicherheitsrates ist.
Über den Rolle der Türkei in Syrien sagte Bozoglan:
„Wo auch immer die Türkei hinkommt, um Terroristen zu bekämpfen und Sicherheit zu garantieren, dort ist sie erfolgreich.“
Seiner Meinung nach ist der türkische Einfluss auf dem internationalen Parkett noch sichtbarer geworden als zuvor aufgrund des Erfolges der Operation „Euphrat Schild“ in Syrien. Er fügte hinzu, das kann auch bei den Friedensverhandlungen in Genf beobachtet werden.
„Die PYD/YPG, eine Ablegerorganisation der PKK in Syrien, ist nicht am Verhandlungstisch, weil die Türkei das nicht will. Das ist die richtige Herangehensweise“, sagte der Turkmenen-Vertreter.
Die Befreiung der Stadt Dscharablus und die strategisch wichtige Stadt al-Bab weiter südlich in Syrien seien eine positive Entwicklung nicht nur für die nationale Sicherheit der Türkei, sondern auch für die syrische Opposition, die sich ein Terror freies Syrien wünschen.
Er fügte hinzu, die syrische Opposition unterstützt die territoriale Integrität von Syrien. Der Turkmenen-Vertreter beschuldigt die internationale Gemeinschaft, terroristische Gruppierungen in Syrien zu unterstützen. „Die US-Regierung stärkt die PYD/YPG und bedroht den Frieden in Syrien. Wenn die USA Syrien dem syrischen Volk überlassen, dann kann ein Frieden erreicht werden“, schloss er.
Die Partei der Demokratischen Union (PYD) und ihr bewaffneter Arm, die YPG, sind beide syrische Ableger der PKK, die von der Türkei, EU und den USA als terroristische Vereinigung gelistet wird.
Eindeutige, verifizierbare und objektive Informationen über Syriens Turkmenen, die sehr enge ethnische und kulturelle Beziehungen zu den Türken Anatoliens und den Turkmenen des Iraks aufweisen, stehen der politischen Forschung gegenwärtig nur mangelhaft zur Verfügung. Im Zuge des Zusammenbruches des Osmanischen Reiches, welches von den Türken Anatoliens dominiert wurde, verloren die meisten Turkmenen Syriens größtenteils ihre sprachlichen Kompetenzen und ihre Identität, dafür wurden sie staatlich verordnet arabisiert. Dennoch machen diejenigen Turkmenen, die ihre Sprache und Identität zu erhalten wussten, vermutlich bis zu 1,5 Millionen syrische Bürger aus (rund 6,5 Prozent der Gesamtbevölkerung nach Erhebungen aus dem Jahr 2013, wonach die syrische Bevölkerung knapp 23 Millionen Staatsbürger umfasste). Trotz einer weitläufigen geografischen Streuung gibt es in den ländlichen Regionen der Provinzen Aleppo und Latakia entlang der türkischen Grenze turkmenische Besiedlungskonzentrationen.
Erschienen auf Eurasianews
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