Lambsdorff räumte ein, Lager seien keine optimale Lösung, brächten aber Verbesserungen für die Menschen, die dort in unwürdigen Verhältnissen lebten. Der Vizepräsident des Europaparlaments widersprach Kritikern, dass Libyen für solche Lager zu instabil sei. Im westlichen Teil des Landes, in der Nähe von Tripolis, sei dies sehr wohl machbar, betonte Graf Lambsdorff. Zu gewaltsamen Auseinandersetzungen komme es vor allem in den östlichen Landesteilen. Angesichts der zahlreichen Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern in Libyen müsse die Politik in Europa eine "Abwägung treffen" und solche Lager unterstützen. Auch Frontex, Hilfsorganisationen und die UNO müssten miteingebunden werden. Natürlich sei es besser, wenn die Menschen in Wohlstand in ihrer Heimat leben könnten.
Oppositionspolitiker und Menschenrechtsorganisationen hatten den Vorschlag für Auffanglager in Libyen auch als Versuch kritisiert, das Schicksal der Flüchtlinge den Ländern in Nordafrika zu überlassen. Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt, erklärte, der Vorschlag trage nicht zu einer Lösung bei, sondern sei "nur auf Kosten der Schutzbedürftigen unter Missachtung des Menschenrechts auf Asyl zu realisieren".
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