Der Gouverneur der Provinz Diyarbakir teilte mit, es sei über 18 Dörfer bis auf weiteres eine strenge Ausgangssperre verhängt worden. Demnach sollen bei der Operation PKK-Mitglieder und ihre Komplizen "neutralisiert" werden, die sich in Wäldern und Berggebieten versteckten. Die Offensive erfolgt wenige Wochen vor einem wichtigen Verfassungsreferendum, mit dem die Befugnisse des islamisch-konservativen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ausgeweitet werden sollen.
Die PKK kämpft seit 1984 im mehrheitlich kurdischen Südosten des Landes gegen den türkischen Staat. Nach dem Scheitern einer mehr als zweijährigen Waffenruhe ist der blutige Konflikt im August 2015 erneut eskaliert. Junge PKK-Anhänger starteten einen Guerillakrieg in den Stadtzentren, doch wurde dieser Aufstand mit aller Härte niedergeschlagen, wobei ganze Stadtviertel durch Panzer und Artillerie in Schutt und Asche gelegt wurden.
Kurdische Extremistengruppen verübten auch immer wieder Anschläge in Istanbul, Ankara und anderen Städten, zugleich verlagerte sich der Konflikt im Südosten des Landes wieder zunehmend in die ländlichen Gebiete. Nach dem gescheiterten Militärputsch verschärfte die Regierung zudem ihr Vorgehen gegen kurdische Medien und die prokurdische Oppositionspartei HDP. Dutzende Zeitungen und Sender wurden geschlossen und zahlreiche HDP-Abgeordnete inhaftiert.
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