Trump lädt Abbas nach Washington ein

  11 März 2017    Gelesen: 593
Trump lädt Abbas nach Washington ein
Im Wahlkampf positioniert sich Donald Trump im Nahostkonflikt klar auf Seiten von Israel. Jetzt schöpft die Palästinenser-Führung neue Hoffnung im Friedensprozess: Der erste Kontakt zum neuem US-Präsidenten ist hergestellt.
US-Präsident Donald Trump hat Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas nach Washington eingeladen. Der Besuch im Weißen Haus sei "sehr bald" vorgesehen, sagte ein Abbas-Sprecher nach einem Telefonat der beiden Politiker. Trump habe bei der Einladung betont, dass er hinter dem Nahost-Friedensprozess stehe, der zu einem dauerhaften Frieden zwischen Palästinensern und Israelis" führen solle. Trumps Sprecher Sean Spicer bestätigte die Einladung.

eit dem Regierungswechsel fürchten Palästinenser, dass sich die USA in dem Dauerkonflikt stärker auf die Seite ihres Verbündeten Israel stellen, als es unter Trumps Vorgänger Barack Obama der Fall war. Mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat Trump als Präsident schon zwei Mal telefoniert, zudem war Netanjahu bereits in Washington zu Gast.

Trump meidet die arabische Welt

Das Telefongespräch am Freitag war der erste Kontakt von Abbas und Trump seit dem Regierungswechsel in Washington am 20. Januar. Während Abbas bei Trumps Vorgänger Barack Obama zu den ersten ausländischen Politikern gehört hatte, die er anrief, hielt sich Trump mit Kontakten in die arabische Welt bisher zurück. Gesprochen hat er mit dem ägyptischen Präsidenten Fatah al-Sisi und getroffen hat er den jordanischen König Abdullah, der auf eigene Initiative nach Washington reiste.

Abbas habe sich bei dem Telefongespräch mit Trump zum Friedensprozess bekannt und auf eine Zwei-Staaten-Lösung gedrungen, sagte der Sprecher des Palästinenser-Präsidenten. Dieses Szenario zur Beilegung des Konflikts war die vergangenen zwei Jahrzehnte ein Grundpfeiler der US-Nahost-Politik. Trump hat dazu aber nicht eindeutig Stellung bezogen und sich zunächst auch nachsichtig gegenüber dem jüngst noch beschleunigten Siedlungsbau Israels im besetzten Westjordanland sowie in Ost-Jerusalem gezeigt. Diese Gebiete beanspruchen die Palästinenser als Teil eines eigenen Staates für sich. Inzwischen hat sich Trump vorsichtiger geäußert.

Auch im Wahlkampf formulierte Forderungen nach einer symbolträchtigen Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem wurden zuletzt nicht mehr so vehement vorgetragen.

Quelle: n-tv.de

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