Niederlande verweigern türkischem Außenminister die Einreise

  11 März 2017    Gelesen: 653
Niederlande verweigern türkischem Außenminister die Einreise
Die Niederlande haben dem türkischem Außenminister Mevlüt Cavusoglu die Einreise verweigert. Das Flugzeug dürfe nicht in den Niederlanden landen, berichten türkische Medien. Die Regierung in Den Haag bestätigte die Berichte.
Zur Begründung wurde darauf verwiesen, dass ein Aufruf an Türken in den Niederlanden zur massenhaften Teilnahme an einem Auftritt des Ministers in Rotterdam die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdet habe. Cavusoglu wollte am Samstagabend auf dem Gelände des türkischen Konsulats in Rotterdam vor geladenen Gästen reden.

Noch kurz zuvor hatte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu den Niederlanden mit Sanktionen gedroht, sollte er an dem Auftritt gehindert werden. Sollten die Niederlande seinem Flugzeug keine Landeerlaubnis erteilen, werde die Türkei mit harten wirtschaftlichen und politischen Sanktionen reagieren, sagte Cavusoglu dem TV-Sender CNN Türk am Samstag. "Ich werde heute nach Rotterdam gehen", erklärte er.

Cavusoglu will am Samstagabend auf dem Konsulatsgelände vor geladenen Gästen für die Verfassungsreform in der Türkei werben. Zuvor hatte die Regierung in Den Haag erklärt, Wahlkampfreden türkischer Politiker in den Niederlanden seien zwar unerwünscht, Auftritte in diplomatischen Vertretungen könnten jedoch kaum verhindert werden.

"Das ist türkischer Boden, also das Territorium der türkischen Regierung", sagte Ministerpräsident Mark Rutte dem Sender NOS am Freitagabend.

Türkische Minister hatten zuletzt in Deutschland mehrfach für die Verfassungsreform von Präsident Recep Tayyip Erdogan werben wollen, die ihm mehr Macht verleihen würde und über die im April auch in Deutschland lebende Türken abstimmen können.

Deutsche Kommunen hatten den Ministern aber Auftrittsorte verweigert. Ankara sprach daraufhin von Nazi-Methodik. Die Beziehungen beider Länder sind dadurch erheblich belastet.

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