Viele Medien staunten darüber, dass die beiden sprechen – obwohl seit der UN-Versammlung klar ist, dass Obama den Kontakt mit Putin gesucht und gefunden hat. Beide Präsidenten arbeiten im Syrien-Konflikt eng zusammen, sehr zum Verdruss der militärischen Hardliner in Washington. Diese kritisieren, dass Obama mit den Russen kooperiert und verlangen eine Bodenoffensive in Syrien.
Über die Inhalte der Gespräche wurde offizielle nichts mitgeteilt. Zuvor hatte Putin eine Bündelung der Kräfte in Syrien gefordert: „Man kann die terroristische Bedrohung nur beherrschen, wenn die gesamte Staatengemeinschaft ihre Bemühungen vereint.“ Obama nannte keine konkreten Schritte als Folge der Anschläge in Paris. Er sagte: „Die Ermordung unschuldiger Menschen auf Grundlage einer pervertierten Ideologie ist nicht nur ein Angriff auf Frankreich, nicht nur auf die Türkei, sondern auf die zivilisierte Welt.“
Für die obligate Peinlichkeit sorgte ein EU-Vertreter: EU-Präsident Donald Tusk forderte Putin auf, sich bei den Luftangriffen in Syrien künftig auf den IS zu konzentrieren und nicht auf moderate Gegner des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Jeder, der sich auch nur fünf Minuten mit den Ereignissen in Syrien bschäftigt hat, kennt die offizielle Strategie der Russen. Sie kämpfen gegen alle Terroristen, auch wenn sich diese „moderate Opposition“ nennen und von den USA finanziell unterstützt und von US-Militärberatern geleitet werden. Die USA kooperieren in Syrien insbesondere mit der zu al-Kaida gehörenden al-Nusra-Front. Es ist durchaus nicht klar, ob nicht die al-Kaida hinter den Anschlägen von Paris steckt.
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