Allein für das vergangene Jahr bestätigte die Organisation den gewaltsamen Tod von 652 Kindern - "ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr". 255 dieser Kinder starben demnach in oder in der Nähe ihrer Schule. Diese Statistik erfasse jedoch nur Vorfälle, in denen der Tod der Kinder und die Umstände überprüft werden konnten. Es sei davon auszugehen, dass diese Zahlen "nur die Spitze eines Eisbergs darstellen".
Als Frontkämpfer rekrutiert
Mehr als 850 Minderjährige seien zudem durch bewaffnete Gruppen rekrutiert worden, doppelt so viele wie 2015. Kinder und Jugendliche würden immer häufiger nicht nur für unterstützende Tätigkeiten wie Träger oder Wachtposten, sondern auch direkt als Frontkämpfer eingesetzt. In Einzelfällen müssten Minderjährige auch Hinrichtungen und Bombenattentate ausführen oder als Gefängniswärter arbeiten.
"Das Leid der syrischen Kinder hat ein beispielloses Ausmaß erreicht", erklärte der Unicef-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, Geert Cappelaere. "Millionen von Kinder sind täglich großer Gefahr ausgesetzt. Ihr Leben wurde völlig auf den Kopf gestellt." Jedes dieser Kinder sei "für das ganze Leben geprägt mit schrecklichen Folgen für seine Gesundheit, sein Wohlbefinden und seine Zukunft".
Laut Unicef leben mindestens 2,8 Millionen Minderjährige in Gebieten, die schwer zu erreichen seien. Im Überlebenskampf müssten Kinder in mehr als Zweidritteln der Familien mitarbeiten, um den Familienunterhalt zu sichern. Manchmal sähen Eltern sich gezwungen, ihre Kinder noch im Kindesalter zu verheiraten. Viele Kinder seien auch an Krankheiten gestorben, die ohne den Bürgerkrieg hätten behandelt werden können, hieß es weiter.
In dem seit März 2011 andauernden Gewaltkonflikt wurden der Uno zufolge mehr als 310.000 Menschen getötet und Millionen weitere in die Flucht getrieben. Der Ausbruch des Konflikts jährt sich dieser Tage zum sechsten Mal.
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