Die Anforderung des Berichts kommt wenige Tage vor dem ersten Treffen Trumps mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping in Florida. Dort wird das Thema Handel vermutlich eine herausragende Rolle spielen, denn China verzeichnet den bei weitem höchsten Überschuss im Warenaustausch mit den USA.
Trump sind die hohen Defizite im Handel mit anderen Ländern wie China, Deutschland und Japan, seit langem ein Dorn im Auge. 2016 überstiegen die Importe von Gütern aus dem Ausland die Exporte um 734 Milliarden Dollar. Angesichts dessen erwägt Trump, die Einfuhren mit neuen Steuern oder Zöllen zu verteuern. Damit versucht er, die Firmen zu bewegen, mehr in den USA zu produzieren und damit dort mehr Arbeitsplätze zu schaffen.
STRAFZÖLLE GEGEN STAHLHERSTELLER ANGEKÜNDIGT
Die USA hatten gerade erst gegen sieben ausländische Stahlhersteller, darunter die deutschen Unternehmen Salzgitter und Dillinger Hütte, Strafzölle angekündigt. Die US-Regierung hält den Vorwurf für erwiesen, dass diese Unternehmen sich mit Dumping-Preise am US-Markt Vorteile verschafft haben. Dies erlaube Strafzölle zwischen 3,6 bis 148,2 Prozent auf die Erzeugnisse dieser Firmen.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel verurteilte das US-Vorgehen und empfahl der EU, eine Klage vor der WTO gegen das Land. "Dies unterstütze ich sehr", sagte er. Die USA seien offenbar bereit, amerikanischen Unternehmen auf unfairem Wege Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Die US-Regierung agiere mit Berechnungsmethoden, die den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) nicht entsprächen. Auch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries äußerte sich besorgt über die Signale aus den USA. "Diese und andere Themen werde ich auch bei meiner Reise in die USA klar ansprechen", kündigte sie an. Zypries will im Mai in die Vereinigten Staaten reisen.
Der von Trump geforderte Untersuchungsbericht zum US-Handelsdefizit solle auch die Rolle der WTO beleuchten, sagte Ross. Deren Regeln behandelten die einzelnen Länder ungleich, etwa bei der Besteuerung und hier wiederum der Erhebung der Mehrwertsteuer. Der Bericht solle in drei Monaten vorliegen.
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