Aleppos Waisenkinder finden neue Paten – aus Russland

  03 April 2017    Gelesen: 1037
Aleppos Waisenkinder finden neue Paten – aus Russland
Russische Militärs vom Zentrum für Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien haben die Patenschaft für ein Waisenhaus in Aleppo übernommen. Viele Kinder haben dort während der Kampfhandlungen in der nördlichen Stadt ihre Eltern und Verwandte verloren.
Das kleine Einfamilienhaus sieht einem Waisenhaus gar nicht ähnlich – mit seinem kleinen Hof, Zimmern voller Spielzeuge und gemütlicher Atmosphäre erinnert es eher an das Wohnhaus einer mehrköpfigen Familie.

„Zurzeit gibt es in unserem Waisenhaus 37 Kinder. Wir versuchen unser Bestes, damit sie sich hier zuhause fühlen, damit sie eine große Familie werden“, so der Direktor Muhammad Al-Tayeb gegenüber Journalisten.

In der Regel haben Syrer große Familien. Wenn die Eltern ums Leben kommen, werden die Kinder von Tanten, Onkeln, Großeltern oder gar weitläufigen Verwandten adoptiert. Doch in diesem Krieg gibt es auch Fälle, in denen ein Kind ganz alleine zurückbleibt. Dann wird es in ein solches Waisenhaus gebracht.

„Diesen Kindern fehlt es an Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit. Jedes von ihnen ist nicht nur ohne Mutter und Vater, sondern überhaupt ohne Verwandten geblieben. Manche haben wir einfach von der Straße aufgelesen. Wir versuchen, ihnen die Eltern zu ersetzen“, sagt die Erzieherin Bayan Laschini.

Viele Kinder bräuchten psychologische Hilfe, weil sie viel durchgemacht und den ganzen Schrecken des Krieges erlebt hätten, betonte sie. Vor dem Krieg habe es in Aleppo überhaupt keine Waisenhäuser gegeben – wenn Eltern starben, habe es immer jemanden gegeben, der das Kind adoptierte. Jetzt aber gebe es in Aleppo viele obdachlose Kinder. Das Waisenhaus werde durch Spenden der Bürger finanziert.

Auch russische Soldaten helfen den jungen Bewohnern des Hauses – jede Woche bringt ein Pickup Mehl, Zucker und Buchweizen aus dem Lager des Versöhnungs-Zentrums. Die Offiziere sollen zudem Geld zusammengelegt haben, um Obst und Süßigkeiten für die Kinder zu kaufen.
„Mir fehlen die Worte. Das sind Kinder des Kriegs. Das sind Kinder, die nicht wissen, was Frieden bedeutet oder was Mutter oder Vater ist“, so der Vize-Chef des Zentrums, Andrej Kotenok.

Russische Soldaten kommen regelmäßig hierher. Die Kinder kennen sie schon und warten jedes Mal auf kleine Souvenirs. Die Militärs versuchen, sich dort länger aufzuhalten, um mit ihnen zu spielen. Denn Kinder brauchen nicht nur Lebensmittel, sondern auch Aufmerksamkeit.

Quelle : sputnik.de

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