Polizei veröffentlicht Phantombild

  05 April 2017    Gelesen: 437
Polizei veröffentlicht Phantombild
Zwei Morde in Deutschland und Österreich geben der Polizei Rätsel auf. Jetzt suchen die Ermittler per Phantombild nach einem Mann. Er könnte der Täter oder Zeuge eines der Verbrechen sein.

Fünf Monate nach dem Mord an einer 27 Jahre alten Joggerin in Endingen bei Freiburg setzt die Polizei bei der Suche nach dem Täter auf ein Phantombild. Die Zeichnung wurde nach der Aussage einer Zeugin erstellt, wie die Ermittler jetzt mitteilten.

Die Frau soll den Unbekannten am Tag des Mordes in der Nähe des Tatorts gesehen haben. Es könne sich um den Täter oder aber um einen Zeugen handeln, sagte ein Polizeisprecher.

In Endingen war Anfang November vergangenen Jahres eine 27-Jährige ermordet worden. Der Mord an einer 20 Jahre alten französischen Austausch-Studentin im Januar 2014 im rund 400 Kilometer entfernten Kufstein wird demselben Täter zur Last gelegt. An beiden Orten wurden identische Körperspuren gefunden. Beide Opfer wurden den Angaben zufolge sexuell missbraucht und erschlagen.

Nach dem Mord in Österreich hatten die dortigen Ermittler bereits per Phantombild nach dem Täter gesucht. Die deutsche Polizei hatte dieses Bild jedoch nicht verwendet. Das nun veröffentliche Bild orientiere sich an neuen Zeugenaussagen, die in Endingen gemacht wurden, sagte ein Polizeisprecher. Das Bild zeigt einen Mann mit Brille, etwa 50 bis 55 Jahre alt und etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß.

Im Mordfall Endingen ist die Polizei laut eigenen Angaben mehr als 3300 Hinweisen nachgegangen. Eine konkrete Spur zum Täter ergab sich aber nicht. Insgesamt sind 28.500 Euro Belohnung ausgesetzt. Die nach der Tat gebildete Sonderkommission "Erle" mit 40 Beamten bleibt bestehen, zudem arbeitet die deutsche Polizei eng mit österreichischen Ermittlern zusammen.


Zusammenhänge zu weiteren Taten gibt es den Angaben zufolge derzeit nicht. Rund drei Wochen vor der Tat in Endingen war in Freiburg eine Studentin vergewaltigt und getötet worden. In diesem Fall sitzt ein junger Flüchtling in Untersuchungshaft. Für die Morde in Endingen und Kufstein kommt er den Ermittlern zufolge aber als Täter nicht infrage.

Die Leiche der Frau in Endingen war nach einer tagelangen Suchaktion in einem kleinen Wald in den Weinbergen des 9000 Einwohner zählenden Ortes gefunden worden. Eine der Spuren geht den Ermittlern zufolge in die Speditions- und Fernfahrerbranche. Bei der Tat in Österreich benutzte der Täter als Tatwaffe eine Eisenstange, die bei hydraulischen Hebesystemen zum Einsatz kommt. Auch das Opfer in Endingen wurde mit einem Gegenstand, vermutlich einer Eisenstange, erschlagen. Ermittlungen mit diesem Schwerpunkt brachten den Angaben zufolge bislang keine entscheidenden Erkenntnisse.

Quelle : spiegel.de

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