Charlie Sheen macht seine HIV-Infektion öffentlich
Sheen erhielt die niederschmetternde Diagnose nach eigenen Angaben vor rund vier Jahren. Plötzlich habe er sich sehr unwohl gefühlt, schreckliche Kopfschmerzen gehabt und die Nacht durchgeschwitzt. Zunächst habe er einen Hirntumor befürchtet. Nach einer Untersuchung hätten die Ärzte ihm dann aber eröffnet, dass er HIV-positiv sei.
Wann und wie genau er sich mit dem HI-Virus angesteckt habe, wisse er nicht. "Diese drei Buchstaben sind schwer zu verdauen, wissen Sie?", sagte er. "Es ist ein Wendepunkt im Leben." Seitdem habe er Mitwissern "oberhalb von zehn Millionen" an Schweigegeld gezahlt. Nun gehe er an die Öffentlichkeit, um diese "Erpressung" zu stoppen.
"Was die Leute vergessen ist, dass es Geld ist, das meinen Kindern genommen wird", sagte Sheen, der drei Mal verheiratet war und fünf Kinder hat. Auf die Frage, ob er weiterhin zahlen werde, antwortete er: "Nach heute nicht mehr. Ich denke, ich habe mich heute aus diesem Gefängnis befreit."
Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sind weltweit rund 35 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, das ohne Behandlung zu einer Aids-Erkrankung führt. Sheens Doktor Robert Huizenga machte in der "Today"-Show deutlich, dass Sheen nicht an Aids erkrankt sei. Die Therapie habe bei dem Schauspieler gut angeschlagen, das HI-Virus sei in seinem Blut kaum mehr nachweisbar. Das Risiko, das er jemanden anstecke, sei sehr gering.
Sheen, einst der bestbezahlte Serienschauspieler der Welt, sorgte durch seine Alkohol- und Drogen-Exzesse jahrelang für Schlagzeilen und verlor schließlich 2011 seine Rolle in der Sitcom "Two and a Half Men". Bekannt wurde er durch seine Hauptrolle im preisgekrönten Anti-Kriegsfilm "Platoon" und seine Rolle in "Wall Street" an der Seite seines Vaters Martin Sheen.