Gabriel hofft auf Russland bei Aufklärung des Giftgasangriffs

  10 April 2017    Gelesen: 622
Gabriel hofft auf Russland bei Aufklärung des Giftgasangriffs
Russland will nach Angaben von Sigmar Gabriel die Aufklärung des Giftgasangriffs von Chan Scheichun vor Ort nicht behindern. Der Außenminister warnt vor einer weiteren Eskalation im Syrienkonflikt.

Der Giftgasangriff auf Chan Scheichun hat mindestens 86 Menschen getötet. Sigmar Gabriel (SPD) will nun die genauen Hintergründe des Chemiewaffeneinsatzes klären, für den der Westen das Regime von Syriens Machthaber Baschar al-Assad verantwortlich macht. Der Außenminister baut dabei auf die Unterstützung Russlands.

Sein Amtskollege Sergej Lawrow habe ihm in einem Telefonat versichert, dass seine Regierung den Weg frei machen wolle, um vor Ort zu untersuchen, "was denn nun tatsächlich dort geschehen ist", sagte Gabriel am Sonntagabend im ZDF. Er hoffe, dass dies "ein ernst gemeintes Angebot" sei.

Zudem warnte Gabriel davor, dass es nicht zu einer weiteren "militärischen Eskalation" in Syrien kommen dürfe. Hierfür sei eine intensive Zusammenarbeit aller Konfliktparteien notwendig. "Man darf nicht so tun, als gehe es nur um Russland und die USA, es geht auch um den Iran, um Saudi-Arabien, um die Nachbarländer", sagte der Außenminister.

Es müsse versucht werden, "diesen Moment des Erschreckens auf allen Seiten dazu zu nutzen, die verschiedenen Parteien an einen Verhandlungstisch zu bekommen." Vor allem müsse es gelingen, Russland von "dieser unverbrüchlichen Treue gegenüber Assad" abzubringen.

Während des G7-Außenministertreffens am Montag und Dienstag im italienischen Lucca will Gabriel zudem US-Außenminister Rex Tillerson gemeinsam mit seinen Kollegen aus Großbritannien, Frankreich und Italien davon überzeugen, den Fokus auf eine diplomatische Lösung des Konflikts zu legen. "Wir müssen jetzt die Russen und viele andere an den Verhandlungstisch bekommen", sagte Gabriel. Dafür sei die "kräftige Unterstützung" der USA nötig.

Quelle : spiegel.de

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