Moskau wolle erfahren, was die Strategie der USA im Syrien-Krieg sei. US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche eine syrische Militärbasis beschießen lassen als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgasangriff der Regierungstruppen auf die eigene Bevölkerung.
Tillerson sprach nach russischen Agenturberichten von "scharfen Meinungsverschiedenheiten" mit Moskau. Sein Besuch solle aber dazu dienen, die unterschiedlichen Ansichten besser zu verstehen und nach Wegen zu suchen, sie zu überbrücken, sagte er.
Putin: "Sie nicken wie chinesische Götzenbilder"
Der ehemalige Ölmanager mit langjährigen Kontakten nach Moskau ist das erste Mitglied von Trumps Führung, das Russland besucht. Erwartet wurde, dass er auch von Präsident Wladimir Putin empfangen wird. Ein solches Treffen sei möglich, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Putin kritisierte, dass sich die Nato-Mitgliedsländer bei dem US-Angriff in Syrien hinter Trump gestellt hätten. "Sie nicken wie chinesische Götzenbilder", sagte Putin in einem Interview des Fernsehsenders Mir. Er hielt an der Moskauer Linie fest, dass es für eine syrische Schuld an dem Chemiewaffenangriff keine Beweise gebe. "Aber die Verletzung des Völkerrechts gibt es. Das ist Fakt", sagte er.
Trotz des gespannten Verhältnisses zu Trump haben die Nato-Länder und die Siebenergruppe führender Industrienationen (G7) Verständnis für sein Vorgehen geäußert. Das ist auch die Haltung in Berlin. Tillerson hatte vor dem Besuch angekündigt, er wolle Russland dazu bringen, die Unterstützung für den syrischen Staatschef Baschar al-Assad einzustellen.
Diese Haltung sei kontraproduktiv, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. "Es sollten längst alle verstanden haben, dass man nicht mit Ultimaten zu uns kommen kann", sagte sie dem TV-Sender Doschd. Demonstrativ hat Moskau für Freitag ein Außenministertreffen mit seinen Verbündeten Syrien und Iran einberufen.
Quelle: n-tv.de , shu/dpa
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