Die ausschließlich auf dieser Insel lebende Insel-Lanzenotter (Bothrops insularis) hat ein hochkonzentriertes, schnell wirkendes Gift. Eine Maus stirbt nach dem Biss innerhalb von zwei Sekunden. Mit dem hocheffektiven Toxin sind die Ottern auch in der Lage, ihre Hauptbeute, die in der Regel aus Vögeln besteht, leicht zu erlegen.
Vor etwa 100 Jahren sollen auf der 1,5 Kilometer langen Insel noch rund 15.000 Exemplare der tödlichen Schlangen gelebt haben. Die hohe Populationsdichte sorgte dafür, dass mehrere auf der Insel lebende Leuchtturmwärter ihr Leben verloren. Seit Jahrzehnten erstrahlt das wichtige Leuchtfeuer daher jetzt von einer automatischen Anlage.
Düstere Zukunft für die Lanzenotter
Mittlerweile sieht die Zukunft der einzigartigen Schlangen allerdings düster aus. Lediglich etwa 3000 Tiere sollen derzeit dort leben, ihr Hauptproblem sind vermutlich die Inzucht, die erhebliche Erbschäden zur Folge hat.
Viele Tiere haben heute zwei Geschlechter, was die Vermehrung erschwert. Bereits in den 1950er-Jahren soll es nur noch drei Prozent reine Weibchen im Bestand gegeben haben.
Für das Überleben der Art wird zudem ihr interessantes Gift zum Problem: Wilderer fangen die Tiere und verkaufen sie an Liebhaber. Auch die Pharmabranche dürfte das vermutlich Tausende Dollar teure Toxin genau untersuchen wollen, illegale Fänge sind vor dem Hintergrund ebenfalls nicht auszuschließen.
Seit mehr als 30 Jahren steht die Insel nun unter Naturschutz. Zutritt haben nur Wissenschaftler eines brasilianischen Umweltschutzinstituts, die Marine überwacht das Eiland mit eher mäßigem Erfolg.
Quelle : welt.de
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