Die erste Frage: Wann eignet sich überhaupt ein gebrauchtes Smartphone? Das sei vor allem sinnvoll für Einsteiger und jene, die nicht unbedingt das neueste Modell brauchen, erklärt Michael Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: "Da kann man durchaus mal ein Schnäppchen machen".
Gebrauchte sind nachhaltig
Auch für Umweltbewusste lohne sich so ein Kauf, sagt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Gebrauchtwaren zu kaufen ist besonders nachhaltig, weil eben kein neues Produkt extra hergestellt wird." Die Herstellung koste in der Regel mehr Energie, als das Gerät in seiner Lebensdauer an Strom verbraucht.
Wer sich ein gebrauchtes Smartphone kaufen will, sollte allerdings auf das Alter achten. Oft erhielten die Geräte schon nach zwei bis drei Jahren keine Sicherheitsupdates mehr, sagt Alexander Kuch vom Telekommunikationsportal "Teltarif.de". "Dann sollte man überlegen, ob die Sicherheit nicht wichtiger ist als die Nachhaltigkeit." Bei weniger großen Marken und günstigeren Smartphone-Modellen gibt's oft noch viel früher keine Updates mehr.
Software-Support bei Großen besser
Mit Blick auf das Produkt rät Andreas Seeger von der Zeitschrift "Connect" deshalb auch dazu, auf bekannte Marken zu setzen. "Hier ist der Software-Support am besten, und die Wahrscheinlichkeit ist am größten, dass ein Update auf eine aktuelle Version angeboten wird." Eine Garantie für zügige Updates gibt's indes im Grunde nur bei Googles Nexus- und Pixel-Geräten, und eben bei Apples iPhones.
Neben der Nachhaltigkeit ist auch der Preis ein wichtiges Argument für ein Gebrauchtgerät. Aber wie viel Geld können Verbraucher sparen? Der Kaufpreis richtet sich immer nach Alter und Zustand des Geräts, sagt Experte Andreas Seeger. Das Gebrauchte sollte aber maximal 60 Prozent des Neupreises kosten.
Für neue Modelle von Apple, Samsung, Sony und Co. müssen Verbraucher tief in die Tasche greifen. Da lohnt sich Geduld: Ein Jahr nach Verkaufsstart gibt es zum Beispiel gebrauchte Samsung-Galaxy-Modelle oft schon für den halben Preis. Aber auch kurz nach Verkaufsstart purzeln die Preise schon. Bereits nach einem Monat sinken die Kosten für ein Android-Modell teilweise um mehr als zehn Prozent. Das gilt aber in der Regel nicht für Apple-Geräte.
Vorsicht bei Netz-Käufen
Im Netz finden sich viele Angebote für gebrauchte Handys. Doch nicht alle Verkäufer sind vertrauenswürdig. Bei Händlern sollten Käufer immer auf Kundenbewertungen, Service- und Garantiebestimmungen achten. "Gibt es ein Impressum, oder ist irgendwo eine Service-Adresse angegeben? Wenn eine Bezahlung ausschließlich per Vorkasse möglich ist, dann wäre ich vorsichtig", sagt Gundall.
Händler in Deutschland müssen nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch ein Jahr Gewährleistung auf Gebrauchtwaren bieten. Das bedeutet: Ist das Gerät beschädigt, ohne dass der Käufer darüber vorher informiert wurde, muss der Händler es reparieren oder das Geld zurückerstatten. Bei privaten Verkäufern sollten Verbraucher darauf bestehen, dass Rechnung und Originalverpackung mitgeliefert werden, so kann man Diebstahl ausschließen.
Quelle: n-tv.de , jwa/dpa
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