Die Suche nach einem Nachfolger werde umgehend gestartet. Ab Mitte Juli werde Verwaltungsrats-Präsident Beat Hess das Unternehmen interimistisch leiten. Europa-Chef Roland Köhler übernehme zu diesem Zeitpunkt die Funktion als Chief Operating Officer.
Im vergangenen Jahr hatten Menschenrechtsorganisationen eine Anzeige gegen Lafarge eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) bezahlt zu haben, um den Betrieb eines Werks in Syrien aufrechtzuerhalten. LafargeHolcim leitete eine interne Untersuchung ein. Gestützt auf verläufige Ergebnisse räumte der Konzern Anfang März ein, dass das Unternehmen bewaffnete Gruppen 2013 und 2014 dafür bezahlt habe, die Versorgung des Werks und die Bewegungsfreiheit der Mitarbeiter sicherzustellen. Der von externen Anwälten erarbeitete Bericht kam nun zum Schluss, dass neben lokalen Mitarbeitern auch Mitglieder des Konzernmanagements von den Verletzungen der Geschäftsgrundsätze wussten.
Das Werk in Syrien gehörte damals der französischen Lafarge, die sich 2015 mit der Schweizer Holcim zusammenschloss. Olsen war in der betreffenden Zeit für die operativen Abläufe bei Lafarge verantwortlich. Olsen ist nicht der erste, der über die Syrien-Affäre stolpert. Zuvor hatte bereits der frühere Lafarge-Lenker Bruno Lafont seinen Rückzug aus dem LafargeHolcim-Verwaltungsrat angekündigt, ohne allerdings einen klaren Grund zu nennen. Der Fall könnte auch ein juristisches Nachspiel haben. Im Oktober hatte die französische Staatsanwaltschaft in Zusammenhang mit Geschäften in Syrien Ermittlungen aufgenommen.
Quelle. reuters.de
Tags: