Ob der junge Mann nur die Chemikalien zum Bau besaß, oder bereits fertigen Sprengstoff hergestellt hatte, wird derzeit ermittelt. "Es gibt verschiedene Behälter, die nun untersucht werden", erklärte der Sprecher. Andere Medien hatten bereits davon berichtet, dass es sich bei den "Räumlichkeiten" um ein illegales Sprengstofflabor handle. Für die Bergung der gefährlichen Stoffe wurden Spezialeinsatzkräfte des Thüringer Landeskriminalamts angefordert. Das Grundstück steht derzeit leer. Die Eltern wurden anderweitig untergebracht. Ob sie etwas von den Tätigkeiten ihres Sohnes wussten, ist offenbar unklar.
Der junge Mann aus Heiligenstadt war am Samstag mit schweren Verletzungen an beiden Händen mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Kassel gebracht worden. Er war zuvor auf dem Grundstück vor dem Elternhaus gefunden worden und sei nur bedingt ansprechbar gewesen. In der Klinik stellten die Ärzte fest, dass es sich um Sprengverletzungen handelte und auch weitere Körperteile betroffen waren. Der 20-Jährige schwebte in Lebensgefahr und musste notoperiert werden. Zunächst war von einem Unfall mit einer Säge ausgegangen worden. So hatte es im Notruf geheißen.
Bei den Ermittlungen ergaben sich nach Polizeiangaben schließlich Hinweise, dass der 20-Jährige sich als Hobbychemiker ausprobiert haben soll und ihm durchaus der Bau von Sprengkörpern und Rohrbomben zugetraut wird. Im Laufe der weiteren Untersuchungen wurde dann das geheime Labor entdeckt. Der Mann konnte noch nicht vernommen werden. Er ist, so sagte der Sprecher n-tv.de, bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Es gebe derzeit auch keine Hinweise auf eine politische Motivation seines Tuns. Ebensowenig sei bekannt, dass der Mann einen Einsatz der möglichen Sprengsätze geplant hätte.
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