Die Bayer-Hintermannschaft zeigte im ersten Durchgang geradezu Auflösungserscheinungen. Ein ums andere Mal hebelten die Gäste mit präzisen und schnell vorgetragenen Kontern die Abwehr der Gastgeber aus. In dieser Verfassung muss sich Bayer ernsthaft Sorgen um den Klassenverbleib machen, ein Plakat mit der Aufschrift „Willkommen im Abstiegskampf“ sprach Bände. Viel zu wenig Gegenwehr zeigte die millionenschwere Elf, die Körpersprache bei Julian Brandt und Co. war geradezu fatal.
Zwar gehörte Bayer durch Jung-Nationalspieler Brandt nach 37 Sekunden die erste Torchance, doch danach drehte Schalke groß auf. Nach einem feinen Steilpass von Nabil Bentaleb legte Leon Goretzka den Treffer von Burgstaller mustergültig auf. Nur vier Minuten später konnte Kapitän Höwedes nach Ecke von Schöpf unbedrängt einköpfen.
Erschwerend kam für Bayer hinzu, dass in dieser Phase Abwehrchef Ömer Toprak außerhalb des Spielfelds behandelt und kurz darauf gegen Jonathan Tah auch ausgewechselt wurde. Für Tah war es nach auskuriertem Muskelfaserriss das erste Spiel seit dem 3. Februar.
Für den Youngster ein undankbares Comeback, denn kurz vor seiner Einwechslung hatte Schöpf bereits das dritte Schalker Tor erzielt. Der Österreicher traf aus kurzer Entfernung, nachdem Bernd Leno zweimal gegen Goretzka glänzend pariert hatte. Als Antwort hatten die Gastgeber nur einen Distanzschuss von Tin Jedvaj parat, den Schalkes Keeper Ralf Fährmann aber entschärfte (21.).
So suchte Leverkusens Sportchef Rudi Völler, dessen Tribünenplatz schnell leer war, noch vor der Halbzeit den Innenraum auf, um auf die Mannschaft einzuwirken. Auch dem früheren DFB-Teamchef ist längst klar geworden, dass es für Leverkusen ums sportliche Überleben geht.
Der zweite Durchgang begann wie der erste. Bayer startete wieder mit einer Großchance (Karim Bellarabi), doch das Tor fiel auf der Gegenseite. Nach einem Freistoß von Schöpf konnte Burgstaller ungehindert einschießen. Danach leerten sich die Leverkusener Ränge schnell. Viele Fans bekamen den Treffer von Kießling nicht mehr mit.
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