Plagiatsvorwürfe gegen Le Pen nach Wahlkampfrede

  02 Mai 2017    Gelesen: 937
Plagiatsvorwürfe gegen Le Pen nach Wahlkampfrede
Nach einer Rede der französischen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen sind Plagiatsvorwürfe gegen die rechtsextreme EU-Gegnerin laut geworden.
Im Internet hagelte es am Dienstag Kritik an der Kandidatin des Front National (FN), da sie in ihrem Wahlkampfauftritt am Maifeiertag Versatzstücke aus einer Rede des in der ersten Wahlrunde ausgeschiedenen konservativen Kandidaten Francois Fillon verwendet hatte. Der Vizechef des FN, Florian Philippot, verteidigte das Vorgehen Le Pens. Sie habe sich "mit einem Augenzwinkern" bewusst auf Fillons Rede bezogen, um eine Debatte über Frankreichs Identität anzustoßen, sagte er dem Sender Radio Classique.

Le Pen hatte bei ihrem Auftritt nördlich von Paris die Geschichte Frankreichs thematisiert und die historische Verwurzelung in Westeuropa betont. Dabei sprach sie von "drei maritimen Grenzen" des Landes - eine Formulierung, die sich wortgleich in einem Vortrag Fillons am 15. April findet. Zugleich nannte die Rechtsextreme Italien "unsere Schwester" und bediente sich damit ebenfalls aus dem Repertoire Fillons. Zudem brachte sie wie dieser ein Zitat des früheren Ministerpräsidenten Georges Clemenceau, der Frankreich einst als einen "Soldaten des Ideals" bezeichnet hatte.

Laut Le Pens Wahlkampf-Manager David Rachline kam das Vorgehen der Rechtsextremen an der Basis gut an. Sie liegt in Umfragen vor der Stichwahl am Sonntag deutlich hinter ihrem partei-unabhängigen Rivalen Emmanuel Macron, dem rund 60 Prozent der Stimmen vorhergesagt werden.

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