Australierin bei Kindstötung schuldunfähig

  04 Mai 2017    Gelesen: 701
Australierin bei Kindstötung schuldunfähig
Sie tötet sieben ihrer eigenen Kinder und ihre Nichte durch unzählige Messerstiche. Anschließend versucht die Frau, sich selbst umzubringen. Nun ist klar, sie war unzurechnungsfähig.
Zweieinhalb Jahre nach dem erschütternden Fund von acht toten Kindern in Australien ist die Anklage gegen die Mutter wegen Schuldunfähigkeit fallengelassen worden. Bei der heute 40-Jährigen wurde paranoide Schizophrenie zum Tatzeitpunkt festgestellt, hieß es in der entsprechenden Gerichtsentscheidung. Die Gewalttat im Dezember 2014, bei der vier Jungen und vier Mädchen im Alter zwischen zwei und 14 Jahren getötet wurden, hatte Australien tief erschüttert.

Die Kinderleichen waren Medienberichten zufolge vom ältesten Sohn der Verdächtigen im Familienhaus in Cairns im Bundesstaat Queensland entdeckt worden. Sieben Opfer waren Kinder der Beschuldigten, das älteste Kind war ihre Nichte. Sie wurden erstochen. Die Mutter wurde schwer verletzt festgenommen. Sie hatte sich selbst 35 Stichwunden zugefügt. Ein Gutachter attestierte der Frau eine psychische Erkrankung.

Sie habe nicht erkennen können, dass ihr Handeln falsch gewesen sei, hieß es in der Mitteilung des Gerichts. "Tatsächlich dachte sie zur fraglichen Zeit, dass sie das Beste für ihre Kinder tat, was sie tun konnte; sie versuchte, sie zu retten." Die Frau hielt sich demnach für auserwählt, sie hatte in den Tagen vor der Tötung der Kinder ihr gesamtes Haus auf sehr ungewöhnliche Weise gereinigt. Unter anderem hatte sie sämtliche Möbel auf den Hof geschafft und Böden und Wände geschrubbt.

Nach Auskunft der begutachtenden Psychiater leidet die Frau an einer sehr außergewöhnlichen Schizophrenie, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit jahrelangem Cannabis-Konsum steht. Die Frau soll laut Medienberichten regelmäßig bis zu 20 Mal pro Tag Haschisch geraucht haben. Dadurch entwickelten sich religiöse Wahnvorstellungen, die sie zwangen, "ein sauberes Leben zu führen".

Die 40-Jährige lebt derzeit in einer Hochsicherheitspsychiatrie. Es ist unklar, ob sie jemals wieder freikommt. Das Haus, in dem die Bluttat stattfand, wurde 2015 abgerissen, an der Stelle wurde ein Park zum Gedenken an die getöteten Kinder angelegt.

Quelle: n-tv.de , sba/AFP

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