Sozialistischer Ex-Premier schlägt sich auf Macrons Seite

  09 Mai 2017    Gelesen: 709
Sozialistischer Ex-Premier schlägt sich auf Macrons Seite
Der künftige französische Präsident Emmanuel Macron erhält vor den Parlamentswahlen im Juni prominente Unterstützung aus dem Lager der Sozialisten.
Ex-Ministerpräsident Manuel Valls kündigte am Dienstag an, er wolle sich Macrons Bewegung anschließen und für sie kandidieren. Ein Sprecher Macrons zeigte sich von dem Vorstoß überrascht und betonte, binnen 24 Stunden würden die Wahllisten geschlossen. Die Ankündigung Valls kommt zu einer für die Sozialistische Partei (PS) heiklen Zeitpunkt, da ihr nach dem Debakel ihres Kandidaten Benoit Hamon im Rennen um die Präsidentschaft bei der Parlamentswahl eine weitere Schlappe droht.

Valls rief in einem RTL-Interview alle Gleichgesinnten im sozialistischen Lager auf, seinem Beispiel zu folgen und Macron zu unterstützen. Ihm droht damit der Ausschluss aus der PS, die für Dienstag ein Führungstreffen vor der Wahl anberaumt hat. Valls machte deutlich, dass er mit dem Kapitel PS praktisch abgeschlossen hat: "Die Sozialistische Partei ist tot. Das liegt hinter uns."

Valls hatte sich schon vor der Präsidentenwahl hinter den Linksliberalen Macron und damit gegen den Bewerber seiner eigenen Partei gestellt. Macron wiederum gehörte als Wirtschaftsminister jener Regierung unter dem scheidenden Präsidenten Francois Hollande an, die Valls als Ministerpräsident anführte. Macron will bei den Parlamentswahlen am 11. und 18. Juni eine eigene Mehrheit erringen, die ihm die Durchsetzung seiner Pläne erheblich erleichtern würde.

Obwohl seine Bewegung "En Marche" erst vor einem Jahr gegründet wurde, könnte ihm das Umfragen zufolge gelingen. Generalsekretär Richard Ferrand erklärte am Montag, die Gruppe werde in "La Republique en marche" (Republik in Bewegung) umbenannt und solle stärker nach der Struktur einer traditionellen Partei ausgerichtet werden. Am Donnerstag will Ferrand die 577 Kandidaten vorstellen, die bei der Parlamentswahl für die neue Partei kandidieren werden.

Quelle. reuters.de

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