Hoeneß-Anwalt kontert NRW-Justizminister

  13 Mai 2017    Gelesen: 432
Hoeneß-Anwalt kontert NRW-Justizminister
Er solle aufpassen, dass seine Bewährung nicht wiederrufen wird, warnt NRW-Justizminister Kutschaty den FC-Bayern-Präsidenten nach dessen Äußerung über seine Haftstrafe. Das passt Hoeneß gar nicht - sein Anwalt schießt zurück.
Der Präsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, lässt jetzt seinen Anwalt sprechen. Grund ist die Warnung des Justizministers von Nordrhein-Westfalen, Thomas Kutschaty. Der hatte gesagt: "Er (Hoeneß) sollte sehr vorsichtig sein. Denn er steht unter Bewährung. Und bei solchen Äußerungen kann man schon den Widerruf der Bewährung prüfen." Hoeneß hatte Anfang der Woche gesagt: "Ich bin der einzige Deutsche, der Selbstanzeige gemacht hat und trotzdem im Gefängnis war." Aufreger ist vor allem der folgende Satz: "Ein Freispruch wäre völlig normal gewesen."

Hoeneß' Anwalt Steffen Ufer empört sich über Kutschatys Warnung: "Das ist eine Unverschämtheit. Man fragt sich, ob der Minister überhaupt Jura studiert hat. Was er gesagt hat, war juristisch dumm. Weil ein Angeklagter selbstverständlich das Recht hat zu sagen, dass er glaube, sein Urteil war falsch. Zumal Herr Hoeneß der einzige Deutsche ist, der nach einer Selbstanzeige in Haft musste", sagt er der "TZ".

"Verzweiflung eines Mannes im Wahlkampf"

Da morgen im einwohnerreichsten Bundesland Deutschlands Landtagswahlen stattfinden, bezeichnet Ufer die Warnung als "Wahlkampfgeschwätz". "Das ist die Verzweiflung eines Mannes im Wahlkampf und völlig aberwitzig." Ufer sagt zudem der "Bild", dass Hoeneß mit seiner Aussage nicht gegen Bewährungsauflagen verstoßen habe. "Herr Hoeneß hat, wie jeder andere Mensch auch, das Recht, sich aus Rechtsgründen für unschuldig zu halten."

Der Hoeneß-Anwalt kann sich auch eine Spitze gegen Kutschatys Heimat NRW nicht verkneifen: "Herr Hoeneß hat überdies seine Strafe sehr viel härter verbüßt, als das in Nordrhein-Westfalen der Fall gewesen wäre. Dort wäre er vom ersten Tag an Freigänger gewesen. In Nordrhein-Westfalen hätte er es - anders als in Bayern - sehr viel schöner gehabt."

Quelle: n-tv.de , ara

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