USA drohen härtere Sanktionen an

  14 Mai 2017    Gelesen: 530
USA drohen härtere Sanktionen an
Allen Warnungen zum Trotz: Wieder einmal zündet Nordkorea eine ballistische Rakete. Die USA, China und Russland sind besorgt. Das Weiße Haus wirbt für "viel stärkere Sanktionen".
Nach einem neuen Raketentest Nordkoreas wollen die USA den Druck auf die kommunistische Führung des Landes verstärken. Die US-Regierung warf Pjöngjang eine Provokation vor und drohte mit der Verschärfung der Sanktionen.

Die jüngste Provokation solle allen Ländern als Aufforderung dienen, "viel stärkere Sanktionen gegen Nordkorea in Kraft zu setzen", teilte das Weiße Haus mit. Nordkorea sei viel zu lange eine offenkundige Bedrohung gewesen. Die USA stünden weiter zu ihrer unangreifbaren Zusage, den Verbündeten Japan und Südkorea beizustehen. Präsident Donald Trump könne sich nicht vorstellen, dass Russland über den Test erfreut sei - schließlich sei die Rakete näher an russischem als an japanischem Gebiet niedergegangen.

Auch die Präsidenten Chinas und Russlands, Xi Jinping und Wladimir Putin, zeigten sich besorgt über den neuen Raketenstart Nordkoreas Am Rande des "Seidenstraßen"-Gipfels in Peking hätten beide Staatsoberhäupter am Sonntag ausführlich über den Raketenstart gesprochen, berichtete ein Kreml-Sprecher laut der Nachrichtenagentur Tass. Beide zeigten "übereinstimmend Sorge darüber, wie sich die Lage entwickelt und die Spannungen steigen".

Aus dem chinesischen Außenministerium hieß es, es müsse eine Verschärfung der Spannungen in der Region vermieden werden, erklärte das Außenministerium. Von allen involvierten Ländern sei Zurückhaltung gefordert.

Sorge auch in Südkorea

Südkorea und Japan verurteilten den Raketentest - Nordkoreas siebten in diesem Jahr - als klaren Verstoß gegen UN-Resolutionen. Der Test gilt auch als Herausforderung für den neuen südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In, der seit dem 10. Mai im Amt ist. "Selbst wenn ein Dialog möglich ist, sollten wir zeigen, dass dies nur dann möglich ist, wenn Nordkorea seine Haltung ändert", sagte Moon laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap bei einer Dringlichkeitssitzung des nationalen Sicherheitsrats.

Er warnte das Nachbarland davor, die Situation falsch einzuschätzen. Moon hatte während des Wahlkampfs erklärt, an die aktive Annäherungspolitik zu Nordkorea unter den früheren liberalen Präsidenten anknüpfen zu wollen. Er warnte das Nachbarland aber auch vor weiteren Provokationen.

700 Kilometer weit geflogen

Nach Angaben des südkoreanischen Militärs wurde die ballistische Rakete am Sonntagmorgen Ortszeit in der Nähe der nordkoreanischen Grenze zu China im Nordwesten des Landes abgefeuert. Sie sei etwa 700 Kilometer weit geflogen. Nach Angaben des US-Pazifikkommandos, das den Start ebenfalls bestätigte, stürzte der Flugkörper ins Japanische Meer.

Um was für einen Raketentyp es sich handelte, ist noch unklar. Die Regierung in Tokio prüfe, ob es sich möglicherweise um einen neuen Typ handelte, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verbieten dem Land den Test ballistischer Raketen, die je nach Bauart konventionelle, biologische, chemische oder sogar atomare Sprengköpfe ins Ziel befördern können. Nordkorea hatte im April zwei Raketentests unternommen, die aber nach südkoreanischen Angaben fehlschlugen. In beiden Fällen soll es sich um eine Mittelstreckenrakete gehandelt haben.

Die USA befürchten, dass Nordkorea bei seinem Atomprogramm größere Fortschritte gemacht hat als bislang angenommen und nordkoreanische Atomraketen eines Tages das amerikanische Festland erreichen könnten.

Die Lage in der Region ist nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests durch Nordkorea seit dem vergangenen Jahr sehr angespannt. US-Präsident Trump drohte mehrfach mit Alleingängen in dem Konflikt. Auch schloss er einen Militärschlag nicht aus. Am Samstag sagte eine hochrangige nordkoreanische Diplomatin, ihr Land sei zu einem Dialog mit den USA "unter den richtigen Bedingungen" bereit - ohne das weiter auszuführen. Die Leiterin des Nordamerika-Büros im Außenministerium, Choe Son Hui, sagte das der Agentur Yonhap zufolge am internationalen Flughafen in Peking. Zuvor sei sie in Oslo mit einer Gruppe von amerikanischen Sicherheits- und Abrüstungsexperten zusammengekommen.

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