Renault teilte am Samstag mit, die Schadsoftware sei in Systemen des Autobauers entdeckt worden. Mehrere Fabriken seien betroffen. Unter anderem sei die Fertigung in Sandouville im Norden Frankreichs gestoppt worden. Bei der Tochter Dacia gab es Behinderungen in der Fertigung im rumänischen Mioveni. „Einige Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt.“ Ein Renault-Sprecher sagte, am Montag sollte die Produktion aber in fast allen Werken wieder normal laufen. In Justizkreisen hieß es, die Pariser Staatsanwaltschaft ermittele in dem Fall. Der japanische Hersteller Nissan teilte mit, ebenfalls betroffen zu sein. Es gebe allerdings keine größeren Auswirkungen auf den Betrieb. Konkret gehe es um die Fabrik in Sunderland im Nordosten Englands mit 7.000 Beschäftigten. „Unsere Teams arbeiten daran, das Problem zu lösen.“
In Deutschland wurden Anzeigetafeln an Bahnsteigen und Fahrkarten-Automaten der Deutschen Bahn lahmgelegt. Im Visier des Cyber-Angriffs standen auch der US-Paketdienst FedEx, die spanische o2-Mutter Telefonica sowie Telekommunikationsanbieter in Portugal und Argentinien.
Der europäischen Polizeibehörde Europol zufolge sind mindestens 200.000 Computersysteme in 150 Ländern getroffen worden. Europol-Chef Rob Wainwright sagte dem Sender ITV, die Reichweite des Angriffs sei beispiellos. Die Attacke habe eine so starke Wirkung entfalten können, weil die Schadsoftware mit einer „Wurmfunktionalität“ gekoppelt gewesen sei, die eine automatische Ausbreitung ausgelöst habe. „Momentan sehen wir uns der Gefahr einer Eskalation gegenüber. Die Zahlen steigen und ich bin besorgt, wie die Zahlen sich weiter steigern werden, wenn die Menschen am Montag wieder an ihre Arbeitsplätze gehen und ihre Computer einschalten.“
Wie groß der wirtschaftliche Schaden ist, blieb zunächst unklar. Die auf Cyber-Sicherheit spezialisierte Firma Symantec geht bislang in etwa von einem zweistelligen Millionen-Betrag aus, vor allem für die Überarbeitung von Firmen-Netzwerken.
Quelle. businessinsider.de
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