Anschlag auf Demirtas: HDP-Parteichef überlebt
Der Chef der prokurdischen HDP, Selahattin Demirtas, hat nach Parteiangaben einen Anschlag im südosttürkischen Diyarbakir unverletzt überstanden. Bei der Fahrt durch die Stadt sei die Heckscheibe seines gepanzerten Autos einmal getroffen worden, erklärte ein Parteisprecher am Sonntag. Demirtas sagte der Nachrichtenagentur Firat, sein Fahrzeug sei von der Polizei sichergestellt worden. Eine Patrone wurde demnach aber nicht gefunden.
Auf Twitter äußerte sich der Politiker später wie folgt: Gott allein entscheide, wann er sterbe.
Demirtas hatte für seine Demokratische Partei der Völker (HDP) im Juni einen erfolgreichen Wahlkampf geführt, so dass sie die Zehn-Prozent-Marke überwand und ins Parlament einzog. Die regierende AK-Partei verlor deswegen die absolute Mehrheit. Nach einer Neuwahl in diesem Monat kann sie zwar wieder allein regieren. Die HDP schaffte aber erneut den Sprung ins Parlament.
Sie macht sich für die Rechte der Kurden stark. Das Thema ist aktuell, weil in diesem Jahr ein Waffenstillstand zwischen der Regierung in Ankara und der Kurdischen Arbeiterpartei PKK scheiterte. Bei Kämpfen zwischen beiden Seiten sind seit 1984 etwa 40.000 Menschen ums Leben gekommen.