Denn natürlich gibt es jetzt einen Vorschlag, der viele Deutsche in ekstatische Verzückung versetzt. Und allen anderen den Angstschweiß auf die Stirn treibt: Helene Fischer.
Wenn es nach den Bild-Lesern geht, soll der Deutschen liebste Nervensäge nach Stockholm fahren. Leider besteht durchaus die Wahrscheinlichkeit, dass der NDR diese Idee ernst nimmt.
Schließlich ist Helene Fischer unglaublich erfolgreich. Und es könnte wohl keinen extremeren Gegenpol zu Xavier Naidoo geben: Statt ungemütlichem Verschwörungstheoretiker nun die 1000-Watt-Strahle-Fischer, an der politische Debatten abrutschen wie Butter in der Teflonpfanne.
NEIN!!! Nein, einfach nein. Bitte nicht. 2015 war hart für uns. Lasst es bitte nicht mit dieser Nachricht zu Ende gehen. Was hat die Welt in diesem Jahr von Deutschland gesehen? 25.000 Volltrottel, die für Pegida durch die Straßen ziehen. Brüllende Nazi-Gören in Heidenau. Eine gekaufte Fußball-WM und ein Autokonzern, dessen Praktiken zum Himmel stinken.
Und nun soll Helene Fischer schlagerjungfräuliche Ohrmuscheln weltweit mit ihrer atemlosen Musik volldröhnen? Eine Musik, über die Oasis-Star Noel Gallagher sagte:
Das ist genau die Popmusik, von der ich spreche. Sie bedroht heute die ganze Welt. Das ist Musik, die absolut nichts mehr bedeutet. Oder noch schlimmer: Das hier ist nicht mal Musik. Das soll in Deutschland das große Ding sein? Unfassbar!
Zugegeben, auch die anderen Teilnehmer beim Eurovision Songcontest zeichnen sich nicht gerade durch musikalische Exzellenz aus. Aber trotzdem waren in den vergangenen Jahren oft die Beiträge erfolgreich, die einfach ein bisschen anders waren.
Helene Fischer ist nicht anders. Sie ist Fleisch gewordener Massenkonsens. Die absolut eigenschaftslose Projektion einiger geschäftstüchtiger Menschen. Ein Kunstprodukt. Und ganz ehrlich: Im Jahr 2015 sollte sich Deutschland nicht mit Schlager auf internationaler Bühne präsentieren. Wollen wir uns so etwa als moderndes Land zeigen?
Es gibt einen Grund, warum sich der deutsche Schlager nie in anderen Ländern durchgesetzt hat. Weil er in den meisten Fällen einfach furchtbar ist! Es ist eine Musik, die sich in den vergangenen 60 Jahren kaum verändert hat, weil sie immer den gleichen Mustern folgt. Altmodisch, nervtötend, eintönig, flach und einfallslos. Musik, die besoffene Menschen in Skihütten nachgröhlen können.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Gegenwehr diesmal im Vorfeld groß genug ist. Denn wenn sich der NDR diesmal für einen Kandidaten entscheidet, muss er daran festhalten. Sonst wird es peinlich.
Also, bitte lieber NDR, hab Erbarmen mit den Menschen in Europa. Helene Fischer ist unser Problem. Das müssen wir nicht auch noch in die Welt tragen.
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