Die von Saudi-Arabien dominierte Opec und andere Ölproduzenten unter Führung Russlands hatten Ende 2016 vereinbart, im ersten Halbjahr 2017 die Förderung um fast 1,8 Millionen Barrel (1 Barrel = 159 Liter) am Tag zu reduzieren.
Die Entscheidung um eine Verlängerung der Drosselung dürfte beim Treffen der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) am 25. Mai in Wien fallen. Bereits jetzt sei jeder scharf auf einen solchen Deal, sagte der Minister in Riad. Derzeit ist US-Präsident Donald Trump auf seiner ersten Auslandsreise in dem Land zu Besuch.
Einige Tage zuvor hatten sich die beiden weltgrößten Förderer, das Nicht-Opec-Mitglied Russland und Saudi-Arabien, in einer gemeinsamen Erklärung für die Verlängerung bis März 2018 ausgesprochen. Daraufhin waren die Ölpreise gestiegen. Die Erwartungen sind hoch, dass sich nach dieser Vorab-Einigung auch die Opec insgesamt dafür aussprechen wird. Nach früheren Aussagen des russischen Energieministers zeigen Konsultationen, "dass alle dazu entschlossen" seien. Öl der führenden Nordseesorte Brent kostet derzeit gut 53 Dollar je Barrel.
Drosselung ist umstritten
Der Optimismus könnte sich jedoch als übertrieben erweisen. Analysten zufolge hat die im November vereinbarte Fördermengendrosselung um 1,8 Millionen Barrel pro Tag noch nicht viel gebracht. Zudem bestehe die Gefahr, dass einzelne Opec-Mitglieder sich zwar bereiterklärten, weniger Öl zu fördern, dann aber doch nicht kooperierten. Außerdem steigerten andere Länder, etwa Iran, ihre Förderung. In den USA nutzten die Schieferölproduzenten die Opec-Kürzung, indem sie selbst wieder mehr Öl förderten und so das weltweite Überangebot vergrößerten.
Die Opec sieht sich weiterhin mit vollen Lagern konfrontiert. Innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhöhten sich diese nach Opec-Angaben seit dem vierten Quartal 2016 um 31 Millionen Barrel auf gut 3 Milliarden Barrel. Damit liegen sie 276 Millionen Barrel über dem Fünfjahresdurchschnitt. Der saudische Minister sieht jedoch in den vergangenen Wochen deutliche Fortschritte beim Abbau, zumal sich die Überwachung bei den an der Förderbeschränkung beteiligten Ländern verbessert habe.
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