Es fehlt der Glanz des Sterns
Eigentlich sollte der elektrische Edel-Van der Startschuss für Daimlers Elektro-Offensive im Reich der Mitte sein. Stolz präsentierten die Stuttgarter und der lokale Joint-Venture-Partner BYD 2014 den himmelblau lackierten Saubermann auf Basis der alten Mercedes B-Klasse der Öffentlichkeit. Knapp drei Jahre später müssen die beiden Unternehmen nun aber einem Bericht von "Automotive News" zufolge ordentlich Geld nachschießen. Mit jeweils rund 73 Millionen Dollar sollen vor allem das Händlernetz und die Markenbekanntheit ausgebaut werden.
Denn dass im vergangenen Jahr gerade einmal 2300 Denza-E-Autos verkauft wurden, hat auch mit dem geringen Bekanntheitsgrad in China zu tun. Auf dem unübersichtlichen Markt mit seinen hunderten Marken geht Denza unter – auch weil ihm die Strahlkraft des Mercedes-Sterns fehlt. Preislich allerdings orientiert sich auch die China-B-Klasse durchaus an der Premiummarke: Mit umgerechnet knapp 40.000 Euro ist er trotz großzügiger staatlichen E-Auto-Förderung alles andere als ein Schnäppchen.
Einfach nicht sexy
Da half selbst die technische Aufwertung nicht viel, durch die die Maximalreichweite Mitte 2016 von rund 300 auf 400 Kilometer wuchs. Und auch davor hat Daimler für Denza kaum technischen Aufwand gescheut. So wurde die B-Klasse-Plattform gründlich umgebaut, damit man die Akkus besser unterbringen konnte. Zugleich wurde auch noch ein eigener Schnelllader entwickelt, der eine bessere Alltagstauglichkeit garantieren soll.
Vielleicht liegt der überschaubare Erfolg aber auch an der Ausstrahlung: Im Vergleich mit den Tesla-Modellen S und X zumindest wirkt die B-Klasse wenig sexy. Auch das deutsche Schwestermodell des Denza, der deutlich modernere und mit anderen Akkus ausgestattete Mercedes B 250e, ist alles andere als ein Renner. Gerade einmal für 281 Exemplare ist seit der Einführung der Elektroautoprämie im Sommer 2016 ein Förderantrag gestellt worden. Für Trost in der Stuttgarter Daimler-Zentrale dürfte vorerst nur der gerade eingeführte Smart Electric Drive sorgen. Und der Ausblick auf 2019 - dann sollen die neuen E-Modelle der EQ-Familie starten und die sind sexy.
Quelle: n-tv.de , hpr/sp-x
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