Der hohe Primärüberschuss - der Haushaltsüberschuss ohne die Kosten für den Schuldendienst - zeige, dass die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und die Reformen auf gutem Wege seien, hieß es aus Kreisen des Athener Finanzministeriums. Tsipras erklärte seinerseits, der Gang an die Finanzmärkte werde Griechenland 2018 unabhängig davon gelingen, welche Lösung im Streit um Schuldenerleichterungen gefunden werden sollte.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) macht seine Beteiligung an weiteren Griechenland-Hilfen davon abhängig, dass die griechische Schuldentragfähigkeit gesichert ist. Für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist eine Beteiligung des IWF wiederum Bedingung für die Freigabe weiterer Kredite. Nach Informationen des "Handelsblatts" zeichnet sich in dem Konflikt ein Kompromiss ab, eine Bestätigung dafür gibt es aber nicht.
Griechischer Aktienmarkt unter Druck
Die Finanzminister der Euro-Staaten hatten sich in der Nacht zu Dienstag nicht auf neue Hilfszusagen für das pleitebedrohte Land verständigen können. Ein Beschluss soll nun am 15. Juni fallen. Griechenland steht unter Druck, weil die Regierung im Juli Schulden von gut sechs Milliarden Euro zurückzahlen muss.
Der unklare Fortgang in der Schuldenfrage belastet jedoch den griechischen Aktienmarkt: Abermals ging es mit den Kursen an der Athener Börse deutlich nach unten, der Athens General Stock Index fiel um 2,2 Prozent auf 766 Punkte. Im Bankensektor büßten National Bank of Greece 7,6 Prozent ein und Piraeus Bank 6,9 Prozent. Eurobank Ergasias ermäßigten sich um 6 Prozent und Alpha Bank um 4,7 Prozent.
Auch am Anleihemarkt fielen die Notierungen griechischer Staatsanleihen. Die Rendite 10-jähriger Anleihen stieg daraufhin um 20 Basispunkte auf 6 Prozent.
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